1. Viersen

Inklusionsbetrieb „käffchen am steinkreis“ feierte

10. Geburtstag : „Wagnis hat sich gelohnt“

Seinen zehnten Geburtstag feierte kürzlich der Inklusionsbetrieb „käffchen am steinkreis“ und der „Service rund ums Haus“.

. Man merkt schnell, welcher Geist im ersten und bis heute einzigen Inklusionsbetrieb „das käffchen am steinkreis“ mit Sitz im Kreis Viersen herrscht: der Kunde soll sich wohl fühlen.

Am 16. März 2012 öffneten sich zum ersten Mal die Türen vom „käffchen“. Neben der lokalen Politik war sogar der damalige Landes-Arbeitsminister Guntram Schneider zu Gast und sprach von einem „Sahnestückchen für Viersen“.

Am 1. August 2012 startete - ohne großes Fest - die zweite Unternehmung „Service rund ums Haus“. Dieser Geschäftszweig bietet seine Leistungen im Lebenshilfeverbund an. In Zukunft sollen die Leistungen auch außerhalb der Lebenshilfe erbracht werden. Geschäftsführer Michael Behrendt erläutert: „Viele Viersener verbinden mit dem Inklusionsbetrieb ausschließlich ‚das käffchen am steinkreis‘. Aber das Unternehmen bietet neben den zehn Arbeitsplätzen in diesem tollen gastronomischen Betrieb auch weitere 25 Arbeitsplätze für Dienstleistungen rund ums Haus an.“ Diese Erfolgsgeschichte war für ihn nicht klar abzusehen. Viele schlaflose Nächte seien vor zehn Jahren mit dem Start verbunden gewesen. „Dass wir dieses Jubiläum feiern dürfen, verdanken wir nicht nur der Unterstützung von Aktion Mensch, der Stiftung Wohlfahrtspflege und des Inklusionsamtes. Vor allem verdanken wir es dem herausragenden Engagement unserer Mitarbeitenden. Und dafür sage ich heute einfach nur Danke!“

Während seiner Begrüßung sprach er bereits ein nächstes Projekt an: „Gemeinsam mit der Stadt Viersen und der VAB planen wir die Errichtung eines Inklusions-Hotels am Josefsring.“

Bürgermeisterin Sabine Anemüller begann ihre Grußworte mit einer Liebeserklärung: „Ich liebe das käffchen nicht nur als Nachbarin. Ich liebe die Geselligkeit, die Gastfreundschaft und die Atmosphäre des „Wir-Gefühls“, die durch das inklusive Team in jedem Moment spürbar ist. Das Café und „Service rund ums Haus“ sind für alle gute Beispiele, dass Teilhabe und das Miteinander auf Augenhöhe von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung funktioniert.“

Jens Ernesti, Sozialdezernent des Kreises Viersen, bestätigte im Anschluss auch den Willen des Kreises: „Wir werden sie bei der Realisierung des Hotels unterstützen. Denn Inklusion bedeutet, dass jeder Mensch selbstbestimmt und barrierefrei am gesellschaftlichen Leben teilhaben kann. Und dieses gilt auch für die Inklusion am Arbeitsplatz. Denn nur, wenn im beruflichen Alltag Inklusion wirklich gelebt wird, wird gesellschaftliche Teilhabe aller Menschen zur erfahrbaren Realität.“

  • Stellten das neue Heimatbuch vor (v.l.n.r.):
    Neues Heimatbuch Kreis Viersen : „Es ist buchstäblich ein Wissensschatz“
  • Gute Laune bei der Stollenprüfung (v.
    Bäckerhandwerk geehrt : Richtig guter Christstollen
  • Feuerwehren im Kreis Viersen unterstützen die
    Rumänienhilfe : Feuerwehren unterstützen

Das Fazit von Geschäftsführer Michael Behrendt: „Vor zehn Jahren war es für die Lebenshilfe Kreis Viersen ein großes Wagnis dieses Inklusionsunternehmen zu gründen, denn wir sind ein Wirtschaftsbetrieb und zahlen allen Mitarbeitenden ein tarifliches Gehalt und müssen uns mit den Dienstleistungen am Markt behaupten.“ Durch die gute Kooperation mit dem Heilpädagogischen Zentrum Krefeld-Kreis Viersen GmbH habe man sehr gut ausgebildete und auf die Belange vorbereitete Mitarbeitende finden und einstellen können. „Ich freue mich ganz besonders, dass ich mich mit Stefan Rennen, Leiter der Rehabilitation, über das neue Hotel-Projekt austauschen konnte. Nicht zuletzt an Tagen wie diesen zeigt sich, dass sich dieses Wagnis gelohnt hat.“