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Integration der Kriegsgeflüchteten in den Arbeitsmarkt

Arbeitsmarkt : Bürgergeld und Flüchtlinge

Integration der Kriegsgeflüchteten aus der Ukraine in den Arbeitsmarkt und die Einführung des Bürgergelds – wie sieht die Entwicklung im Kreis Viersen aus?

„Mit dem Anstieg im Vergleich zum Vormonat war zu rechnen“, zeigt sich Matthias Elvenkemper, Geschäftsführer operativ der Agentur für Arbeit Krefeld/Kreis Viersen, nicht überrascht über die aktuellen Zahlen auf dem Arbeitsmarkt im Februar, welche 22.337 arbeitslose Personen im Agenturbezirk ausweisen, eine Steigerung von 122 im Vergleich zum Vormonat. Gegenüber dem Februar des Vorjahres sei die Zahl der Arbeitslosen um 1.616 Personen gestiegen. „Dieses höhere Ausgangsniveau ist im Wesentlichen auf die im Sommer erfolgte Erfassung der ukrainischen Kriegsgeflüchteten in der Grundsicherung zurückzuführen. Aktuell verzeichnen wir 1.369 Arbeitslose in dieser Personengruppe“, erläutert Elvenkemper weitere Eckwerte. Im Kreisgebiet Viersen liegt die Arbeitslosigkeit wie im Januar bei 5,8 Prozent (Februar 2022: 5,3 Prozent).

Zu Jahresbeginn wurde in der Grundsicherung das sogenannte Bürgergeld eingeführt. Dazu Franz-Josef Schmitz, Geschäftsführer des Jobcenters Kreis Viersen: „Im Januar dieses Jahres wurden deutlich mehr Anträge auf Bürgergeld gestellt als im Januar des Vorjahres.“ Dieser Trend habe sich im Februar nicht fortgesetzt, das Antragsaufkommen sinke aktuell wieder und stabilisiere sich auf einem Niveau, dass etwa 10 – 20 Prozent über dem Vorjahresniveau liegt. Die Gründe für eine Antragstellung seien dabei so unterschiedlich, wie die Kund*innen die dahinterstehen.  „Die Fallgestaltungen reichen von geflüchteten Menschen aus der Ukraine aber auch aus vielen anderen Ländern über Menschen, die ergänzende Leistungen der Grundsicherung benötigen bis zu den Menschen, die aufgrund gestiegener Lebenshaltungskosten Anträge auf Leistungen zur Grundsicherung stellen.“

„Das Bürgergeld umfasst zahlreiche Neuerungen, welche die Jobcenter umsetzen müssen“, erläutert Jens Ernesti, Sozialdezernent des Kreis Viersen. „So stehen die ganzheitliche Betreuung, der Kooperationsplan, das Weiterbildungsgeld und der Bürgergeldbonus auf der Agenda. „Darüber hinaus begrüße er die Verbesserung der Instrumente zur Qualifizierung und Weiterbildung arbeitsuchender Menschen im Kreis Viersen.

Im Februar waren 1.369 ukrainische Arbeitslose im Agenturbezirk Krefeld registriert, davon 591 im Kreis Viersen. Jens Ernesti blickt auf die aktuelle Situation: „Der Rechtskreiswechsel für Schutzsuchende aus der Ukraine ist uns gemeinsam mit den Städten und Gemeinden des Kreises Viersen gut gelungen.“ Auch hier habe sich die enge Zusammenarbeit zwischen der kommunalen Familie im Kreis und dem Jobcenter wieder als äußerst verlässlich herausgestellt.

Und Franz-Josef Schmitz ergänzt: „Mehr als 2.000 geflüchtete Menschen aus der Ukraine erhalten aktuell Grundsicherungsleistungen des Jobcenters Kreis Viersen.“ Bei den geflüchteten Menschen aus der Ukraine falle immer wieder auf, wie motiviert und engagiert sie sind. Sie nutzen jede Möglichkeit, trotz der schwierigen Rahmenbedingungen und der oft noch fehlenden Sprachkenntnisse, um sich hier zu integrieren.“