Blutspenden dramatisch gesunken: Jeder Tropfen Blut zählt

Blutspenden dramatisch gesunken : Jeder Tropfen Blut zählt

Im ersten Quartal des Jahres verzeichnete das Deutsche Rote Kreuz einen Rückgang der Blutspenden im Kreis Viersen von zehn Prozent. Das hat zum Teil dramatische Folgen. Der DRK-Blutspendedienst West ruft alle gesunden Bürger zur Spende auf.

Kreis Viersen. Blutnotstand im Kreis Viersen? Ja, auch im Kreis Viersen herrscht Mangel: "Im ersten Quartal haben wir im Kreis Viersen rund zehn Prozent weniger Spender verzeichnen können. Insgesamt gab es 2 300 Spender. Im Monat Mai liegen wir aktuell sogar bei minus 16 Prozent", sagt Stephan David Küpper, Pressesprecher beim DRK-Blutspendedienst West. Die Blutspende-Situation ist in allen Städten und Kreisen ähnlich dramatisch.
Die Folgen sind für Krankenhäuser spürbar: "Eingriffe müssen umgeplant, Operationen verschoben werden. Keiner muss befürchten, im Notfall nicht operiert werden zu können. Dennoch gilt es, die Menschen wachzurütteln", sagt Küpper.


Doch was sind die Gründe? "Sicher spielen Aspekte wie Feiertage und Allergieprobleme, die Spender von der Gabe abhalten, eine Rolle. Langfristig gravierender ist aber das demographische Problem." Küpper erklärt, dass für jeden älteren Spender über 45 Jahre, der alters- oder gesundheitsbedingt nicht mehr spendet, drei junge Spender akquiriert werden müssten. Das gestaltet sich schwierig. "Der Schnitt liegt bei jüngeren Menschen bei etwa 1,5 Spenden pro Jahr, bei älteren bei 4,5", sagt der Pressesprecher.

"Wir wollen mit der bald startenden Erstspenderkampagne, bei der aktuelle Spender neue mitbringen und dafür ein kleines Geschenk erhalten, für die Sache werben. Die demographische Uhr tickt", sagt Stephan David Küpper, Pressesprecher beim DRK-Blutspendedienst West.
Wie läuft die Spende ab? Nach der Aufnahme der persönlichen Daten ist ein Anamnesebogen auszufüllen, der sowohl Spender als auch Empfänger schützt: Spender vor der Spende, wenn sie nicht spendefähig sind. Empfänger werden geschützt, indem das Blut auf alle relevanten Indikatoren getestet wird (HEP A/B, Syphilis, HIV, Leber- und Eisenwerte, Paro-Virus); zudem wird die Blutgruppe bestimmt.

Ein Arztgespräch folgt. Bei positivem Bescheid lässt der Arzt zur Spende zu oder stellt gegebenenfalls zurück. Es werden 500 ml Blut entnommen, danach ruht man sich aus. Abschließend folgt die bekannte DRK-Verpflegung — als Möglichkeit, den Spender noch etwas zu beobachten und natürlich — zusätzlich zum quartalsmäßig wechselnden Geschenk — als "Dankeschön." Männer dürfen sechsmal, Frauen viermal pro Jahr spenden. Grundsätzlich gilt: Jeder, der älter als 18 ist — Neuspender bis zum 68. Geburtstag — und mehr als 50 Kilogramm wiegt, kann spenden.

  • Der Verein „Casa dei Riccio –
    Hilfe für Wildtiere : Betreutes Wohnen für Igel
  • Die Dölker Möhnen sammelten am Karnevalssamstag
    Spendenaktion : Möhnen sammeln 5.400 Euro
  • Fahndung im Kreis Viersen : Fahndung nach Lars C.

Am Tag der Spende muss man nicht nüchtern sein; ein amtlicher Lichtbildausweis ist mitzubringen. Von der Spende Ausgenommene gibt es; die Regularien kann man mit dem stets anwesenden Arzt vor Ort oder per kostenfreier Hotline unter 0800/ 11 949 11 klären. "Es kann sein, dass es manchmal bei der Entnahme zu Wartezeiten kommt. Planen Sie maximal 1,5 Stunden ein", empfiehlt Küpper. Er resümiert: "Insgesamt handelt es sich um eine gesellschaftliche Aufgabe: die, die heute gesund sind, spenden für Kranke. Im Grunde ist das Zeitinvestment und der Aufwand, Blut zu spenden, sehr gering. Machen Sie mit!"