Keine krummen Summen?

Keine krummen Summen?

Kleve ist die erste deutsche Stadt, die das Kleingeld in Geschäften abschafft, d.h. die Einzelhändler wollen beim Einkauf auf Ein- und Zwei-Cent-Münzen verzichten. Zunächst läuft die Aktion auf freiwilliger Basis.

Wir haben nachgefragt, was unsere Leser von der Idee halten.

 Heidi Dietel.
Heidi Dietel. Foto: öjkhs

Kreis Viersen (csa/co).

 Tobias Dammann.
Tobias Dammann. Foto: samuel

Würde das Kleingeld abgeschafft, werden die Preise in den Geschäften, die sich beteiligen, auf- bzw. abgerundet, jeweils auf den nächsten Fünf-Cent-Betrag. In den Niederlanden wird dieses Prinzip bereits seit Jahren durchgeführt. Extra-Tipp-Reporterin Christiane Samuel hat sich „unters Volk gemischt“ und nachgehakt.

 Laura Musebrink. Fotos: csa
Laura Musebrink. Fotos: csa Foto: samuel

Tobias Dammann

trafen wir in Dülken. Er findet die Idee gut: „Denn das würde beim Einkaufen die lästigen ’krummen’ Summen ersparen, und endlich wäre das Portemonnaie nicht mehr voll mit Kleingeld. Wenn die Endsumme gerade ist, behält man auch leichter den Überblick beim Einkaufen.“ Der 27-Jährige gibt zu bedenken, dass es für die Geschäftsleute etwas nachteilig sein könnte, denn die krumme Summen wären ja Teil der Verkaufspsychologie. Das Kassenproblem mit dem Wechselgeld würde entfallen.

Heidi Dietel (60)

, hat als Kassiererin in Brüggen eine andere Perspektive: „Ich finde nicht, dass wir hier momentan so einfach umstellen sollten, denn ohne dass die Preise entsprechend geändert würden, wäre das doch ein enormer Aufwand an der Kasse. Bei uns gibt es einfach viel zu viele ’krumme’ Preise. Und viele Kunden legen großen Wert auf den einen oder die zwei Cent beim Bezahlvorgang.“

Vinzent von Witten (23)

äußert sich in Waldniel zu dem Thema Kleingeld. „Es ist schon richtig: ’Wer den Cent nicht ehrt, ist den Euro nicht wert’. Vermutlich gleicht es sich jedoch auf Dauer mit Auf- und Abrunden insgesamt wieder aus. Ohne Kleingeld ist es natürlich komfortabler beim Zahlen, und der Geldbeutel ist deutlich leichter.“

Auch

Laura Musebrink (16)

aus Bracht kann gut auf die Ein- und Zwei-Cent-Münzen verzichten. „Mit geraden Summen und ohne die „krummen“ Preise ist das Einkaufen doch viel einfacher – häufig wirft man dieses Kleingeld doch ohnehin in dafür vorgesehene Sammelbehälter an der Kasse für einen guten Zweck. Und wenn diese Münzen nicht hergestellt werden müssten, wäre das ja auch billiger.“

(Report Anzeigenblatt)