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: Die Menschen nicht allein lassen

: Die Menschen nicht allein lassen

Auch die Ausbildung in der Kranken- und Gesundheitspflege hat sich durch Corona gewandelt. Die AuszubildendenKübra Ot und Yana Herzha am St. Irmgardis Krankenhaus erzählen aus ihrem Alltag.

In den vergangenen neun Wochen hat sich die vertraute Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege gewandelt: Fernunterricht anstelle des gewohnten Unterrichts in der Klasse, Besuchsverbote bei den Patienten, strikte, zusätzliche Sicherheits- und Hygienemaßnahmen und vieles andere. „Corona hat so viel verändert“, berichten Kübra Ot und Yana Herzha. Sie sind mittlerweile im zweiten Ausbildungsjahr am St. Irmgardis-Krankenhaus Süchteln.

„Distance-Learning“, so der Begriff für den Fernunterricht, war für die beiden genauso neu wie für die Lehrer der Akademie für Gesundheit und Pflegeberufe Viersen. Denn anstelle des klassischen Schulunterrichtes gab es nun Arbeitsaufträge der Lehrer und Dozenten, die in der Unterrichtszeit zu bearbeiten waren. Der Unterricht selbst fand mittels Video-Konferenzen und als Unterricht im virtuellen Klassenzimmer statt, die Lehrer standen telefonisch zur Verfügung.

„Wir mussten deutlich selbstständiger arbeiten und haben uns gegenseitig mit Teamarbeit unterstützt. Viele neue Lernmethoden haben wir einfach ausprobiert. Auch konnten wir unsere technischen Kenntnisse deutlich verbessern“, erzählt Yana Herzha. Dennoch trauern beide dem Präsenz-Unterricht nach, auch wenn die neue Lernform in der Zwischenzeit gut klappt. „Wir vermissen es einfach, mit unseren Mitschülern im Klassenraum zu sitzen und uns auszutauschen. Die Nähe fehlt einfach“, lacht Kübra Ot.

Die corona-bedingten Sicherheits- und Hygieneveränderungen im Krankenhaus treffen auch die beiden Schülerinnen. „Wir haben schon vorher sehr auf Hygiene geachtet, jetzt aber noch deutlich mehr. Wir sind umfassend geschult worden. Mund-/Nasenschutz tragen wir nun ständig und Handschuhe bei speziellen Tätigkeiten, auch desinfizieren wir uns die Hände vorschriftsmäßig“, erläutert Yana Herzha.

Das zum Schutz von Patienten und Mitarbeitern erlassene Besuchsverbot traf besonders die älteren Patienten hart. Yana Herzha, die zu dem Zeitpunkt einen praktischen Einsatz in einem Hospiz ableistete, war davon sehr berührt. „Die Menschen waren einfach sehr einsam. Wir haben versucht, sie nicht allein zu lassen und haben uns – so gut wie möglich – um sie gekümmert“, berichtet sie. „Gerade in diesen Situationen waren die Menschen sehr dankbar und haben uns viel zurückgegeben.“

Die Erfahrungen der vergangenen Wochen haben die beiden in ihrem Berufswunsch gestärkt. „Unser Beruf ist fordernd, aber auch sehr abwechslungsreich. Er macht einfach Spaß“, fasst Kübra Ot die gemeinsame Einstellung zusammen. „Die Schulen im Gesundheitswesen sind wieder geöffnet undwir freuen uns jetzt wieder auf Präsenzunterricht.“