: Masken genäht für guten Zweck

Aus der Masken-Nähaktion der Familie Haaf wurde eine Spendenaktion für action medeor.

Quarantäne kann erfinderisch machen – jedenfalls war das bei Familie Haaf aus Dülken der Fall. Als Mutter Barbara und Vater Holger Haaf mit ihren vier Kindern im April freiwillig für zwei Wochen in Quarantäne gingen, nutzten sie die Zeit, um anderen in der Corona-Phase zu helfen, und zwar gleich doppelt. Am Ende entstand eine kleine familiäre Maskenproduktion – und eine Spendenaktion für einen guten Zweck.

Am Anfang der Aktion stand allerdings erst einmal ein Dämpfer. Sohn Merlin musste sein freiwilliges soziales Jahr in Argentinien abbrechen, weil sich die Corona-Pandemie auch dort ausgebreitet hatte. Die Familie ging in eine freiwillige 14-tägige Quarantäne. „Angesichts der Berichte von Merlin aus Argentinien wurde uns deutlich, wie privilegiert wir sind im Vergleich zu vielen anderen Menschen sowohl in Argentinien als auch hier bei uns“, so Barbara Haaf. „Deshalb wollten wir irgendetwas tun.“ Im Gespräch mit ihrem befreundeten Nachbarn, Apotheker Claus Rycken, erfuhr die Familie, dass die Preise für Mund-Nase-Masken astronomisch in die Höhe gegangen seien und er sich weigere, seiner Kundschaft so teure Masken anzubieten. „Dann nähen wir dir welche“, so Haaf.

Innerhalb kurzer Zeit waren alle vier Kinder in unterschiedlicher Form und Ausdauer an der Nähaktion beteiligt. Es wurden nicht mehr benötigte Stoffe und Stoffreste verwendet, und zeitweise war auch eine zweite Nähmaschine im Einsatz. Von Freunden und Bekannten kamen Stoff-Spenden, und weil das alles noch nicht genügte, hat Barbara Haaf noch weitere zehn Meter Stoff gekauft. „Wenn ich wählen darf, dann nimm doch die Farben unserer Windmühlen-Apotheke“, so Apotheker Claus Rycken.

Für die genähten Mund-Nase-Masken wollten die Haafs kein Geld annehmen, und so hat Claus Rycken pro Maske eine Spende von fünf Euro von seinen Kunden erbeten. Durch die jahrelange Verbundenheit der Apotheke zum Medikamentenhilfswerk action medeor in Tönisvorst war schnell klar, dass die Spenden dorthin gehen sollten. Mit den Spenden hilft action medeor wiederum anderen Menschen in ärmeren Ländern, sich vor dem Corona-Virus zu schützen.

Auch wenn pro Person nur zwei Masken abgegeben wurden, waren sie in der Apotheke schnell ausverkauft. Nachschub kam unmittelbar, so dass Familie Haaf mittlerweile mehr als 100 Masken genäht hat. Wer eine Maske bekommen und an action medeor spenden möchte, kann das in der Windmühlen-Apotheke an der Moselstraße in Dülken weiterhin tun.