: Risikoarme Untersuchung

Im Nettetaler Krankenhaus gibt es eine neue Untersuchungsmethode für Herzpatienten. Chefarzt Dr. Peter Leven setzt auf fundierte Diagnostik statt verfrühter Eingriffe.

Das Nettetaler Krankenhaus hat in der Klinik für Kardiologie und Pneumologie aufgerüstet. Seit Jahresbeginn verfügen Chefarzt Dr. Peter Leven und sein Team über eine zusätzliche nichtinvasive Untersuchungsmethode: die Stressechokardiografie, kurz Stressecho. Durch diese diagnostische Möglichkeit steht den Patienten eine zuverlässige, risikoarme Methode zur Verfügung, mit der genauer entschieden werden kann, ob eine Herzkatheter-Untersuchung notwendig ist oder vermieden werden kann.

Das Stressecho ist ein entscheidender Vorteil für die Patienten weiß Chefarzt Leven: „Wir haben jetzt die Möglichkeit, unsere Patienten sicher diagnostizieren zu können. Bei klinisch stabilen Patienten ist nach Studienlage bei einem unauffälligen Stressecho eine Katheteruntersuchung nicht erforderlich und ohne prognostischen Benefit.“ Unnötige invasive Eingriffe und die damit verbundenen Risiken können somit vermieden werden.

Das Stressecho ist eine Ultraschall-Untersuchung des Herzens, mit der die Herzfunktion unter Belastung beurteilt werden kann. Während der Untersuchung wird die Herzfrequenz des Patienten durch die Gabe eines Medikamentes langsam und gezielt gesteigert.

Die häufigste Indikation für ein Stressecho ist der Verdacht auf Durchblutungsstörungen bei Koronarer Herzkrankheit. Die Untersuchungsmethode hat eine wesentlich höhere Genauigkeit als das Belastungs-EKG und kommt häufig als weiterführende Diagnostik zum Einsatz, wenn die Frage im Raum steht, ob eine Herzkatheter-Untersuchung erforderlich ist.

Studien belegen aber, dass nicht jede Verengung (Stenose) in den Herzkranzgefäßen effizient mit einer Herzkatheter-Untersuchung behandelt werden kann. Nur, wenn die Verengung hochgradig ist, das heißt mehr als 75 Prozent des Gefäßquerschnittes betrifft und somit unter Belastung auch eine relevante Durchblutungsstörung hervorruft, ist der invasive Eingriff das Mittel der Wahl. Genau diese relevanten Durchblutungsstörungen werden mit dem Stressecho mit hoher Empfindlichkeit bildlich dargestellt. Ist das der Fall, ist eine Herzkatheter-Untersuchung erforderlich. Hierbei wird ein sogenannter Stent, eine Gefäßstütze, zum Offenhalten des Gefäßes eingesetzt.

In allen anderen Fällen ist das Risiko gegenüber dem Nutzen für den Patienten kritisch abzuwägen. Eine konservative, medikamentöse Therapie, ist dann oftmals die bessere und effizientere Wahl.