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: Zeichen für Frieden setzen

: Zeichen für Frieden setzen

LVR-Klinik Viersen und „Initiativkreis 27. Januar“ möchten bundesweiten Gedenktag angemessen begehen.

„Ihr Schicksal mahnt zur Überprüfung unseres Tuns“ – so lautet die Inschrift auf einer Gedenktafel in der Allgemeinen Verwaltung der LVR-Klinik Viersen. Das Gedenken an die psychisch erkrankten Patientinnen und Patienten, die während der NS-Zeit abtransportiert und ermordet wurden, steht am 27. Januar besonders im Mittelpunkt.

Im gesamten Bundesgebiet finden am 27. Januar Gedenkveranstaltungen für die Opfer des Nationalsozialismus statt. Anlass ist der Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz. Initiiert wurde dieser Gedenktag 1996 vom damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog.

Die LVR-Klinik Viersen und der „Initiativkreis 27. Januar“, zu dem die Pfarrgemeinde St. Clemens Süchteln, Pax Christi, die evangelische und katholische Klinikseelsorge sowie die Lebenshilfe Kreis Viersen gehören, legen besonderen Wert darauf, dass auch in der Klinik dieser Gedenktag angemessen begangen wird. Zu den Opfern der NS-Zeit gehören viele Patienten der damaligen Heil- und Pflegeanstalt Johannistal in Süchteln und der Zweigstelle Waldniel-Hostert. Mehrere Stolpersteine im Gelände der LVR-Klinik Viersen erinnern an diese Frauen, Männer und Kinder.

In den Fokus des diesjährigen Gedenkens soll als Stichwort das Thema Zivilcourage rücken. „Wie sieht ein würdevolles Verhalten heute aus? Welche Herausforderungen bringt der Alltag, bei denen man nicht wegschauen oder sich umdrehen sollte?“, erläutert Beate Dahlmann Leitfragen. Bei der Gedenkfeier wird anhand eines Alltagsbeispiels aufgezeigt, wie wichtig das Thema Zivilcourage auch heute ist.

Gisela Schmitz von der Pfarrgemeinde St. Clemens engagiert sich ebenfalls aktiv und bereitet die Gedenkveranstaltung in Süchteln mit vor. Sie sagt: „Damit möchten wir ein Zeichen für den Frieden und für das christliche Menschenbild setzen.“ Das sei auch angesichts der aktuellen Lage „notwendig“, ergänzt sie.

Am Montag, 27. Januar, beginnt die Gedenkveranstaltung in der Allgemeinen Verwaltung der LVR-Klinik Viersen auf der Johannisstraße 70 um 16 Uhr. Unter anderem wird Dr. Ralph Marggraf, Ärztlicher Direktor der LVR-Klinik Viersen, ein Grußwort sprechen. Ein Gedenkmarsch im Schweigen führt danach zu zwei Stolpersteinen im Klinikgelände. In der Johanniskirche wird anschließend die Gedenkfeier stattfinden. In Gedenken an die abtransportierten und ermordeten Patienten werden stellvertretend zehn Namen vorgelesen und Kerzen angezündet. Alle Interessierten sind eingeladen.