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: Jeder Quadratmeter zählt

: Jeder Quadratmeter zählt

Seit einiger Zeit macht sich der Trend zu Schottergärten und Steinwüsten vor der Haustür in Vorgärten breit. Die Nettetaler Grünen möchten dem entgegen wirken und starten einen Wettbewerb für insektenfreundliche und artenreiche Vorgärten.

. „Die Menge der Fluginsekten ist in den vergangenen 30 Jahren um mehr als 75 Prozent zurück gegangen“, kommt Guido Gahlings, Vorsitzender der Nettetaler Grünen-Fraktion, direkt auf den Punkt. „Und wir erleben, dass viele Menschen ihre Vorgärten lieber mit Schotter füllen als artenreich und naturnah zu gestalten.“ Mit dem am 1. Mai startenden Wettbewerb „Vielfältige Vorgärten“ möchte die Grünen-Fraktion erstmal darauf hinweisen, wie es anders gehen könne, statt anzuklagen. Gute Beispiele sollen hervorgehoben und durch eine Jury mit Preisgeldern (250 Euro, 150 Euro, 100 Euro für die ersten drei Plätze) und Pflanzgutscheinen (25 Euro) prämiert werden. Ein Sonderpreis über 100 Euro wird für Balkon/Terrasse ausgelobt. In der Jury sitzen Andrea Brönner (Landschaftsarchitektin), Heike Meinert (Leiterin Grünflächenbereich Stadt Nettetal) und Heiz Tüffers (NABU Naturschutzhof).

„Menschen können sich bewerben, indem sie uns bis zu drei aussagekräftige Fotos ihres insektenfreundlichen Vorgartens, ihres Balkons oder ihrer Terrasse schicken“, erklärt Gahlings, der auch Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt- und Klimaschutz ist.

Zum Projekt ist auch ein Flyer erstellt worden, der am kommenden Samstag an zwei Aktionsständen in Lobberich (Ludbach-Passage) und Kaldenkirchen (Fußgängerzone) von 9.30 bis 13 Uhr mit vielen weiteren Infos zum Thema „Nettetal blüht, summt und brummt“ herausgegeben wird. „Bereits im vergangenen Jahr haben wir mit einem Infostand sehr viel Resonanz von den Bürgern gehabt“ berichtet Guido Gahlings. Dass das Interesse zum Thema Artenvielfalt da ist, zeigt auch die Facebookseite Nettetal blüht. „Hier findet ein eifriger Austausch statt“, freut sich Gahlings.

Er spricht von einem beginnenden Gegentrend zu Kies- und Schottergärten. Wenn es gelänge diesen zu verstärken, dann sind wir schon erfolgreich. „Jeder Quadratmeter ist wichtig. Da möchten wir ermutigen auch noch den kleinsten Bereich naturnah zu gestalten““, sagt der Fraktionsvorsitzende.

„Es ist in den Köpfen vieler einfach drin, dass ein Rasen gemäht werden muss, alles geradlinig ist, aber auch Wildblumen haben ihren Mehrwert“, sagt auch Christian Küsters, Ortsverbandsvorsitzender der Grünen. Er sei gespannt, wie der Wettbewerb angenommen werde, aber auch, was seitens der Stadt weiter passiere zu diesem Thema. Denn: „Auch die Stadt muss was tun, aber die Erkenntnis ist auch da“, meint Küsters.