1. Viersen
  2. Meine Heimat

: Luft nach oben gibt es immer

: Luft nach oben gibt es immer

Viersens Innenstadt ist auf einem guten Weg. Das bestätigt eine neue Studie und auch die Einschätzung der IHK zeigt, es geht voran. Aufgaben gibt es aber noch genug.

„In Viersen hat es in den vergangenen Jahren viele positive Entwicklungen gegeben, dem möchten wir Rechnung tragen und bringen die Auftaktveranstaltung zum Heimat Shoppen 2019 nach Viersen“, verkündete jetzt Jürgen Steinmetz, Geschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein.

„Verdient“ hat sich die Stadt Viersen diese Ehre durch die kontinuierlich positive Entwicklung der Innenstadt in den vergangenen Jahren – jetzt erneut belegt durch die Studie „Vitale Innenstädte“ für die im vergangenen Spätsommer eine umfassende Befragung durchgeführt und Zahlen zum Einkaufsverhalten und Besucherströmen ausgewertet wurden.

Durchgeführt wurde die Studie vom Institut für Handelsforschung aus Köln. „Um ein noch umfassenderes Bild zu bekommen, haben wir die Ergebnisse der Kollegen des IFH um die Zahlen aus der Jahresbilanz der Wirtschaftsförderung ergänzt und zusätzlich samstags und mittwochs eine Passantenfrequenzzählung durchgeführt“, erklärt Thomas Küppers von der Wirtschaftsförderung der Stadt Viersen.

„Ich bin wirklich sehr zufrieden. Vor allem im Vergleich zum Stand von vor zwei und vier Jahren. Aktuell würde ich uns eine 2- als Note geben“, äußert sich Bürgermeisterin Sabine Anemüller positiv zu den Ergebnissen der Studie. Besonders die Anstrengungen in Sachen Stadtfeste und Events schlagen positiv zu Buche. Gerade die Samstage, ein Einkaufstag der in anderen vergleichbaren Städten rückläufige Zahlen aufweist, haben steigende Besucherzahlen zu verzeichnen. „Wir befinden uns hier mit qualitativ guten Events wie etwa dem Weihnachtstreff oder dem Martinsmarkt auf einem guten Weg“, bestätigt Anemüller.

Nächstes Highlight soll ein Streetfoodfestival sein, das im Juli im Casinogarten stattfindet. „Wir möchten hiermit das Augenmerk auf die vielen schönen Grünanlagen unserer Stadt lenken, die neben der Einkaufsstraßen leider ein wenig in Vergessenheit geraten“, erklärt Sabine Anemüller.

Neben der Haupteinkaufslage mittlere bis obere Hauptstraße, die in der Studie positiv abschnitt, gibt es aber das ein oder andere Sorgenkind in der Stadt. In der Südstadt liegt die Leerstandsquote fast doppelt so hoch wie in der zentralen Hauptstraße. „Wir liegen dort etwa bei zwölf Prozent, sind damit aber immer noch weit von einem strukturellen Leerstand entfernt“, fasst Citymanager Jan von der Heide zusammen. In der Haupteinkaufslage liege der Leerstand bei etwa sechs Prozent. „Null Leerstand möchten wir aber gar nicht“, betont Thomas Küppers, „wir möchten uns kontinuierlich verändern und weiterentwickeln.“

  • Im Kreis Viersen mussten in den
    Rück- und Ausblick : IHK: Probleme endlich angehen
  • Sie stellten die Ergebnisse der aktuellen
    IHK-Konjunkturbericht : Wirtschaft erwartet ein Krisenjahr
  • Wiedereröffnung nach Umbau: IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz
    IHK-Standort Mönchengladbach saniert : Transparent, offen und kommunikativ

Besonders gut schnitt in der Umfrage das gastronomische Angebot in der Stadt ab. Die Mehrheit der Besucher Viersens verbinden ihren Einkauf mit einer Stippvisite ins Café oder Restaurant. „Der Einzelhandel in Kombination mit der Gastronomie sind ganz klar die Treiber für eine lebendige Innenstadt“, betont auch Jan von der Heide. Gerade diese beiden Aspekte seien auch für Unternehmen enorm wichtig, die sich in Viersen ansiedeln möchten. „Funktionierende Innenstädte bedeuten Lebensqualität“, betont Jürgen Steinmetz, „davon ist abhängig wie sich Unternehmen insgesamt wohlfühlen.“

Ein paar Hausaufgaben gibt Jürgen Steinmetz der Stadt, den Händlern und den örtlichen Unternehmen aber dann doch mit auf den Weg: „Es gibt immer Luft nach oben. Ein Auftrag an die Händler wäre die Harmonisierung der Öffnungszeiten, an die Stadt weiter an Flair und Ambiente zu arbeiten, sowie an alle gemeinsam das Thema Digitalisierung anzupacken.“ Aktuell sind die Besucher der City wenig bis gar nicht online affin. Um eine jüngere Zielgruppe anzusprechen, müsste der Handel in Kooperation mit Citymanagement und Stadt aktiv werden. Dazu zählt auch der Breitbandausbau und Themen wie öffentliches Wlan.

Neue Events, auch kleinere Aktionen etwa am Ostersamstag, mit dem Einzelhandel sollen weiter frischen Wind in die City bringen – und auch Strahlkraft für die nicht ganz so zentralen Lagen erzeugen.