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: Mit „leichtem Gepäck“ in den Frühling

: Mit „leichtem Gepäck“ in den Frühling

Der Frühling ist da! Mit ihm auch die Zeit für einen Frühjahrsputz, richtig aufräumen und klar Schiff machen. Wir haben mit Nicole Rockwitz gesprochen, die ihr Leben der Ordnung gewidmet hat. Sie ist Ordnungscoach und hat auch gleich einmal einen Blick in unsere Redaktionsräume geworfen...

„Denn eines Tages fällt dir auf, es ist wenig, was du wirklich brauchst. Also nimmst du den Ballast und schmeißt ihn weg, denn es lebt sich besser, so viel besser, mit leichtem Gepäck.“ So hat es die Band Silbermond bereits im Jahr 2015 gesungen. Ausmisten, entrümpeln und das, was man eigentlich nicht braucht, endlich loswerden. Doch das ist oft leichter gesagt, als getan. Auch wenn das Chaos sich im Kleiderschrank breit gemacht hat, einem die Vorratsdosen beim Öffnen der Küchenschränke entgegenkommen oder die Spielsachen der längst erwachsenen Kinder den Kellerraum einnehmen, heißt das noch lange nicht, dass wir uns auch von den Gegenständen trennen können. „Hinter manchen Dingen steckt für uns nun mal eine gewisse Nostalgie, Gegenstände sind mit Erinnerungen verbunden“, erklärt Nicole Rockwitz. „Da kann es schon mal schwer fallen, sich davon zu trennen.“

Ihren Kunden rät der Ordnungscoach Fotos von den Erinnerungsstücken zu machen und anschließend ein schönes Album zu gestalten. „Das muss man natürlich nicht mit allen Erinnerungen machen. Aber so schafft man Platz und hat alles kompakt in einem Album“, erklärt sie.

Die Menschen, die Ordnung schaffen möchten und sich an Nicole Rockwitz wenden, haben oftmals ganz unterschiedliche Gründe. Manchen fehle einfach nur eine gewisse Grundordnung.

Andere wiederum stehen vor einem großen Nachlass, den es zu sortieren gilt oder haben ihre Alltagsordnung krankheitsbedingt verloren. „Depressionen oder Burn-Out spielen häufig eine Rolle“, erklärt sie. „Wenn die Seele durcheinander ist, spiegelt sich das oft auch in der Wohnung wieder.“

Bevor sie sich aber in das jeweilige Coaching begibt, führt Rockwitz ein ausführliches Gespräch mit dem Hilfesuchenden und schaut sich die Wohnung oder den zu organisierenden Raum genauer an. Individuell auf den Menschen abgestimmt erstellt sie dann ein Ordnungssystem. „Ich versuche herauszufinden, wo der Ordnungsboykott des Einzelnen liegt“, erklärt die Aufräum-Expertin. Sie weiß aber auch, dass sie niemanden darauf drängen darf, sich von Dingen zu trennen. „Mit der Ordnung, mit der sich jemand wohlfühlt, muss ich mich nicht auch gleich wohlfühlen.“

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Um auch unsere Redaktionsräume fit für den Frühling zu machen, warf Nicole Rockwitz ein Auge auf unsere Schreibtische und in die Schränke. Auch wenn sie auf den ersten Blick kein großes Chaos vorfand, konnte sie als Expertin doch den ein oder anderen Tipp loswerden . „Vier Kugelschreiber, drei davon schreiben nicht mehr“, fasst der Ordnungscoach zusammen. „Die können in den Müll.“ Um dem Schrank ein neues, übersichtlicheres System zu geben, wurde dieser zunächst ausgeräumt und dann gemeinsam überlegt, was man wirklich noch braucht und was in den Müll wandern darf. „Sie werden merken: So arbeitet es sich viel besser“, betont Nicole Rockwitz.

Für den Ordnungscoach gibt es den großen Frühjahrsputz nicht. „Wenn man ein gewisses Ordnungssystem hat, dann braucht man die Aufräumaktion im Frühjahr auch nicht mehr.“ Aufräumen lernen kann übrigens jeder – da ist sich Nicole Rockwitz ganz sicher.

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