Auf zum Rollator-Tag!

Der TSV Kaldenkirchen bietet Beratung und praktische Tipps für den richtigen Umgang mit den vierrädrigen Gehhilfen.

Für Fußball, Handball, Tennis ist der TSV Kaldenkirchen bekannt, doch wieso veranstaltet der Verein nun einen Rollator-Tag? „Neben dem Leistungssport setzen wir vor allem auf Breitensport, da bilden Seniorengruppen und Reha-Sport besondere Schwerpunkte, einige Teilnehmer kommen mit ihren Rollatoren zum Training“, erklärt Elke Gotzen den Zusammenhang.

Die Übungsleiterin Turnen und Reha-Sport im TSV hat öfter schon beobachtet, dass ältere Menschen mit der Handhabung des Rollators überfordert sind, vor Hindernissen wie Bordsteinkanten kapitulieren. Dabei sei „ein Bordstein eigentlich gar kein Problem, wenn man mit der Gehhilfe richtig umgehen kann“. Gründe genug also für einen „Rollator-Tag mit vielen Tipps und praktischen Übungen“.

Unterstützt wird sie von einer Expertin in Sachen Rehabilitation und Mobilitätshilfen – Tochter Pia Gotzen arbeitet im Sanitätshaus Lettermann in Viersen. „Wir beraten zum Thema Mobilität, jeder kann seinen Rollator mitbringen und auf richtige Einstellungen und Verkehrssicherheit prüfen lassen, aber wir stellen auch Rollatoren zum Ausprobieren zur Verfügung“, kündigt Pia Gotzen an. Auf einem Übungsparcours in der Halle lasse sich trainieren, wie man Hindernisse überwindet, einen „Rollator-Führerschein“ gibt’s obendrein.

Die Aktion soll auch helfen, Vorurteile abzubauen: „Noch immer genieren sich vor allem ältere Menschen, wenn sie mit dem Rollator unterwegs sind, wollen sich nicht helfen lassen“, hat Elke Gotzen häufig erfahren, auch Jüngere seien skeptisch.

Dabei, so Gotzen, sei doch jedes Hilfsmittel sinnvoll, dass für Mobilität sorge und so die Lebensqualität verbessere. Deshalb plane man eine Rollator-Gruppe im TSV: „Er ist ja nicht nur eine Gehhilfe, man kann ihn als Übungsgerät beim Turnen verwenden, und mit dem Rollator lässt sich sogar tanzen.“

(StadtSpiegel)