Ausgesprudelt?

Der kleine Brunnen an der Hochstraße in Lobberich sollte nach einem Bürgerantrag wieder in Betrieb genommen werden. Die Stadt möchte die Anlage stillgelegt lassen, aber erhalten. Doch die CDU will den Brunnen ganz „plattmachen“.

„Ich bitte um Pflege und Inbetriebnahme des von Hans Dziuk geschaffenen Brunnens an der Hochstraße am Ingenhovenpark“, schrieb Werner Backes an den Bürgermeister. Über diesen Bürgerantrag wurde im Rathaus jetzt im Betriebsausschuss Nettebetrieb beraten – und gestritten.

Um den vor über 20 Jahren stillgelegten Brunnen auf dem kleinen Parkplatz am Ingenhovenpark wieder sprudeln zu lassen, „müsste die komplette Technik neu aufgebaut werden“, erklärte Rainer Lankes vom Nettebetrieb. Zu teuer also und zu aufwendig. Stattdessen empfehle man, die stillgelegte Brunnenanlage sauber zu halten und ringsum mit Blumen zu bepflanzen: „Das würde zusammen rund 500 Euro im Jahr kosten“, sagte Lankes und erntete Zustimmung in allen Fraktionen – fast allen.

„In Lobberich haben wir schöne Brunnen, dieser gehört nicht dazu, er sollte weg“, meinte Thomas Zündel (CDU). Dagegen wandte Guido Gahlings (Grüne) ein, der Brunnen sei „ein Stück Kulturgeschichte Lobberichs“, man solle dem Vorschlag der Verwaltung folgen. Ähnlich Hans-Willy Troost (FDP): „Der Brunnen tut keinem was zuleide“, man sollte ihn dort belassen.

Als Zündel auf seinem Vorschlag beharrte, belehrte ihn Troost, ein CDU-Antrag stehe gar nicht zur Debatte: „Es geht hier um einen Bürgerantrag!“ Über den allerdings wurde auf Vorschlag des Ausschuss-Vorsitzenden Ingo Heymann (CDU) letztlich noch nicht entschieden: „Ob der Brunnen noch ein paar Wochen länger da so steht oder nicht, ist egal.“ So wollen die Fraktionen noch einmal beraten – auch über den CDU-Vorstoß.

Nicht kommentieren wollte Backes tags darauf das Gebaren der CDU, sich über seinen Bürgerantrag hinwegzusetzen und stattdessen einen eigenen Antrag einzubringen. Gelassen sah er die Nicht-Entscheidung des Ausschusses: „Ich bin zunächst froh, dass man sich endlich überhaupt Gedanken über den Brunnen macht.“

(StadtSpiegel)