Bevor ich überhört werde ...

Er bezeichnet sich selbst als Kabarettist der radikalen Mitte: Andreas Rebers. Am Donnerstag, 27. September, kommt er mit seinem Programm „Amen“ nach Nettetal. Der Auftritt findet um 20 Uhr in der Werner-Jaeger-Halle in Nettetal-Lobberich, statt.

Der Extra-Tipp sprach mit ihm.

... werde ich lieber falsch verstanden.

Nettetal.

„Amen” ist das Extrakt aus langjähriger Gemeindearbeit, aktuellen Studien und friedlicher Ökumene von München über Wien bis Bagdad, wo Reverend Rebers schon vor durchgeladenen Kalaschnikows Akkordeon gespielt hat.

Nach „Predigt erledigt“ und „Rebers muss man mögen“ beenden Sie mit ihrem aktuellen Programm „Amen“ Ihre „Reverend Rebers“ Trilogie. Ist denn in puncto Glauben jetzt wirklich alles gesagt?

Andreas Rebers:

Da müssen Sie die türkische Religionsbehörde „diyanet“ fragen, beziehungsweise ihren Chef Mehmed Görmez, der gesagt hat: Wer in Deutschland für unsere Leute betet, entscheiden wir! Der Rest ist Ditib.

Wie halten Sie es denn persönlich mit dem Glauben?

Wie Kemal Atatürk. Jeder soll beten, wie er mag, aber er soll seinen Nachbarn nicht belästigen.

Im Infotext zu Ihrem aktuellen Programm zitieren Sie sich selbst wie folgt: „Bevor ich überhört werde – werde ich lieber falsch verstanden!” Muss man sich als Künstler dadurch nicht auch unglaublich häufig erklären?

Kabarettisten, die sich nicht erklären wollen, machen es sich zu leicht. Wahrheiten, die ich weg sperre, werden giftig. Wenn ich etwas sage, dass später von Frauke Petry auch gesagt wird, wird das Gesagte nicht dadurch falsch, dass es Frauke Petry sagt. Die Parteien der Mitte schimpfen jetzt gemeinsam über die AfD und Co., anstatt sich der Themen anzunehmen, die diese Partei und diese Leute überhaupt erst groß gemacht haben. Übrigens denkt Frauke Petry gegenwärtig darüber nach die „linke Sammlungsbewegung“ von Wagenknecht und Lafontaine zu unterstützen. Ist doch interessant.

In diesem Jahr wurden Sie mit dem Dieter-Hildebrandt-Preis ausgezeichnet. Was ist das für ein Gefühl?

Tolle Sache. Gerade wenn man als Kabarettist einen völlig eigenen Weg geht und gelegentlich selbst mal in den Giftschrank schaut. Wenn man dann dafür ausgezeichnet wird, ist diese Bestätigung ein großer Antrieb, genau so weiterzumachen.

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Auf was dürfen sich die Zuschauer in Nettetal am 27. September freuen? Wird es auch wieder musikalische Einlagen geben?

Natürlich. Ich bringe die neusten Hits aus Boblowitz, mein Piano und das Akkordeon mit. Es gibt tanzbare Kapitalismuskritik, Freestyle-Kabarett der radikalen Mitte und... wir werden keine Gefangenen machen. Sollte nach der Show noch etwas rumliegen, kommt der Tatortreiniger und verwischt die letzten Spuren. Ich freue mich jedenfalls...

Wir auch, Herr Rebers, lieben Dank für das Gespräch.

(Report Anzeigenblatt)