Botschafter der Lebensfreude

Hans-Gerd Hauser und seine Frau Susanne sind als Nettetaler Stadtprinzenpaar im positiven Dauerstress. Für ein Gespräch mit Redakteurin Christina Reineke fanden die beiden trotzdem noch Zeit.

Über 100 Termine innerhalb weniger Wochen – manchmal neun am Tag. Stadtprinzenpaar zu sein ist nicht nur lustig, es ist auch schön stressig. Hans-Gerd Hauser und seine Frau Susanne wissen genau, wovon sie reden, denn sie durchleben diesen Terminmarathon nicht zum ersten Mal. Bereits in der Session 2014/2015 waren sie das Nettetaler Stadtprinzenpaar.

Damals musste es einfach so kommen. Die beiden lernten sich im Karneval kennen und lieben, standen schon oft gemeinsam auf der Bühne und dann waren sie „einfach dran.“ „Es passte zeitlich einfach alles. Unser Jüngster war 14 Jahre alt, damit hatte sich auch das Babysitterproblem erledigt, und wir wurden schon im Frühjahr 2014 angesprochen. So war genügend Zeit, alles zu planen“, erzählt Susanne Hauser-Glitz.

Von dieser Zeit hatte das Prinzenpaar in dieser Session nicht allzu viel. Erst auf der Goldhochzeit von Willi und Ingrid Tempels, passend am 11.11., stand endgültig fest, dass die beiden zum zweiten Mal die Regentschaft übernehmen werden. Seitdem liefen die Planungen bis zur großen Prinzenproklamation am 5. Januar auf Hochtouren. Und tatsächlich waren Kostüme, Prinzenpaarzeitschrift und Orden exakt am großen Tag fertig.

„Für uns war es einfach unvorstellbar, dass Nettetal kein Stadtprinzenpaar haben würde. Das geht einfach nicht, und deshalb haben wir zugestimmt“, sagt die Prinzessin. „Wir hätten uns niemals aufgedrängt, denn wir hatten ja bereits eine wirklich schöne Session als Stadtprinzenpaar. Aber als wir gefragt wurden, konnten wir nicht Nein sagen. Jetzt müssen wir noch einen drauf setzen“, ergänzt Prinz Hans-Gerd. Und beide lassen keinen Zweifel daran, dass sie das auch tun werden. Nicht ohne Grund lautet ihr Motto „...aus Liebe zum Karneval“, denn genau dieses Gefühl wollen sie bei den Menschen wieder hervorlocken. „Es geht uns um die Lebensfreude und das Erfreuen an Brauchtum und Tradition. Wann, wenn nicht an Karneval, kann man Menschlichkeit zeigen und miteinander feiern?“, fragt Susanne Hauser-Glitz.

Die Erfahrung aus der ersten Regentschaft kommt dem Prinzenpaar schon zugute. „Erfahrung hat noch in keiner Lebenslage geschadet. Ohne diese und die tatkräftige Unterstützung aus den Vereinen und unserer Familie hätten wir das jetzt nicht gewuppt“, ist sich Susanne Hauser-Glitz sicher. Und für die kommende Zeit weiß Prinz Hans-Gerd: „Ohne Disziplin geht es nicht. Auf jeder Sitzung mitzutrinken, ist einfach nicht drin. Wenn man zum Beispiel auf neun verschiedenen Terminen an einem Tag ist, dann haben auch alle gleichermaßen ein fittes Prinzenpaar verdient.“ Nach so einem straffen Tagesprogramm heißt es am späten Abend dann auch erstmal etwas essen und runterfahren. Und zwischen den Terminen? Da ist es der Prinzessin auch schon passiert, dass sie mit dem Krönchen im Bett gelegen habe. „Manchmal hat man nicht die Zeit sich umzuziehen, möchte sich aber doch mal kurz hinlegen“, lacht sie.

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Alle Termine seien auf ihre Art und Weise schön, sind sich die beiden einig, doch die, bei denen einem noch mal besonders das Herz aufgehe, seien die kleinen Begegnungen in Kindergärten, Seniorenheimen und Behinderteneinrichtungen. Nervös sind Hans-Gerd I. und Susanne I., nach eigener Aussage, „immer“, bevor sie auf die Bühne gehen. „Doch es ist eine Ehre. Wir verstehen uns als Botschafter der Lebensfreude und können nur jedem Paar, das sich mit dem Gedanken trägt, dazu raten, es zu wagen.“

(StadtSpiegel)