Die Jugend will es wissen

„Die Integration der zu uns geflüchteten Menschen ist eine humanitäre, aber auch sinnvolle Aufgabe“, erklärte Bürgermeister Christian Wagner beim 8. Nettetaler Wirtschaftsfrühstück. Fast 60 Unternehmer konnten Bürgermeister Wagner und Jochem Dohmen, Repräsentant der Sparkasse Krefeld, zur frühen Stunde im Heydevelthof zum Thema „Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt“ begrüßen.

Ein wichtiger Schritt zur Integration ist eine Arbeitsstelle oder Berufsausbildung für diejenigen Personen, die eine hohe Bleibeperspektive in Deutschland haben. Eigens hierzu wurde der „Integration Point Kreis Viersen“ ins Leben gerufen, der zum 26. Januar seine Arbeit aufgenommen hat. „In der gemeinsamen Einrichtung von Bundesagentur für Arbeit und Jobcenter arbeiten die Arbeitsmarktexperten aus beiden Einrichtungen Hand in Hand zusammen“, sagte die Leiterin Ute Straeten. Sie erklärte den Aufbau, die Aufgaben und Angebote der neuen Einrichtung, von Sprachkursen, über die Anerkennung von Berufsabschlüssen, Feststellung von Kompetenzen oder Qualifizierungen, Unterstützung bei Bewerbungen bis zur Vermittlung von Praktika, Ausbildungsstellen oder Festanstellungen. „Die jungen Menschen sind wiss- und lernbegierig“, hat Straeten festgestellt, die ausdrücklich betont, dass der „Integration Point“ von der engen Zusammenarbeit im Netzwerk lebe.

Welche Besonderheiten und individuellen Fördermöglichkeiten bei der Beschäftigung von Asylbewerbern oder geduldeten Personen zu beachten sind, erläuterte Nils Sonntag, Teamleiter beim Arbeitgeberservice der Bundesagentur für Arbeit. Grundsätzlich gilt: „Jeder Einzelfall ist anders. Wir klären gerne in einem persönlichen Gespräch alle Einzelheiten, dafür sind wir da“, lädt Sonntag die Unternehmen ein. Bei einem Anruf aus den Viersener Festnetz an die Service-Nummer 0800/ 4555520 ist sichergestellt, dass auch direkt ein Mitarbeiter für den Kreis Viersen erreicht wird.

Jochem Dohmen erinnerte daran, dass die Sparkassen schon zahlreichen Flüchtlingen unkompliziert ein Girokonto eingerichtet hat. Während andere Kreditinstitute hier lange Zeit große Bedenken hatten, war die Sparkassengruppe wesentlich hilfsbereiter: „Ein Konto ist heute Voraussetzung für viele andere Dinge in unserer Gesellschaft, sei es die Gehaltszahlung oder der Vereinsbeitrag“, weiß Dohmen.

Auf ein Förderprogramm für Langzeitarbeitslose, auch deutsche, wies Silke Veuskens, ESF-Projektkoordinatorin und stellvertretende Jobcenter-Teamleiterin, hin. Über den europäischen Sozialfonds erhalten Firmen Lohnkostenzuschüsse und eine intensive Begleitung der Agentur (weitere Informationen unter 02162/2661–227).

Das nächste Wirtschaftsfrühstück findet am Mittwoch, 21. September statt.

(StadtSpiegel)