Die Kunst, in der Heimat zu leben

Der Neujahrsempfang der Stadt Nettetal versprühte bei allem notwendigen Ernst auch den charmanten Hauch von Gemütlichkeit und Heimatgefühl. Die Stadt hatte eingeladen, und Vertreter aus Politik, Kirche, Wirtschaft, Sport und Gesellschaft fanden den Weg in den Ratssaal.

Bürgermeister Christian Wagner lehnte sich zunächst an einen Liedtext von Frank Sinatra an. Der Sänger hatte in „The House I Live In“ gefragt: „Was ist Amerika für mich?“ Wagner fand schnell die passende Übersetzung für Nettetal und beschrieb leidenschaftlich seine Version des Heimatbegriffs. Dabei zeichnete er eine sehr warme und idyllische Sicht seines Nettetals.

 Fotos: Uli Rentzsch
Fotos: Uli Rentzsch

Doch bei seinem Rückblick und seiner Vorausschau fand er schnell den Weg in die Realität zurück. Immer schon ein besonderes Anliegen war dem Bürgermeister die menschenwürdige Unterbringung der Flüchtlinge in Nettetal. Wagner betonte, dass durch die Schließung der Balkanroute und dem Türkeiabkommen in Nettetal keine Überforderung entstünde und man sich der Integration der neu Hinzukommenden widmen könne.

Einen Bogen zum eingangs erwähnten Sinatra-Song schlug Christian Wagner hinsichtlich der bevorstehenden Entscheidung, wie mit der Werner-Jaeger-Halle (auch ein Stück Heimat) umzugehen sei. „Welches Gebäude wäre besser geeignet, ein Gefühl der Identität für unsere Stadt zu entwickeln oder zu festigen?“, fragte Wagner. Einen möglichen Weg skizzierte er so: Erhalt des Gebäudecharakters, Erhöhung der städtebaulichen Präsenz, maßvolle Modernisierung und verbesserte Nutzungsmöglichkeit der Halle.

Ein offensichtlich besondere Freude bereitete dem Bürgermeister die Auszeichnung Nettetaler Bürger mit dem silbernen bzw bronzenen Nettetaler. Diese Ehrungen „sind nicht nur Würdigung vollbrachter Leistungen, sondern auch Ansporn für Leistungen in der Zukunft“, sagte Christian Wagner. Ausgezeichnet mit dem bronzenen Nettetaler wurden Karl-Heinz Bäumges, Inge Inkmann, Herbert Klopottek, Heinz Koch, Karl Heinz Küppers und Waltraud Wiegers. Den Nettetaler in Silber erhielten Anestis Ioannidis und Heinz-Willi Schmitz. Die Ehrengabe des Nettetalers in Bronze wird für das Engagement in einem bestimmten Stadtteil verliehen, in Silber für den Einsatz innerhalb der gesamten Stadt.

(StadtSpiegel)