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Egal, zu welcher Jahreszeit: Der Bummel durch die City

Egal, zu welcher Jahreszeit: Der Bummel durch die City

Klingt gut: „Wir haben nahezu keine Leerstände in der Fußgängerzone mehr“, freut sich Claudia Willers, Vorsitzende des Werberings Kaldenkirchen-aktiv. Wunschlos glücklich ist der Einzelhandel dennoch nicht.

„Naja, ein paar Branchen hätten wir schon noch gern hier vertreten, einen Bioladen zum Beispiel, aber insgesamt sind wir im Einzelhandel recht gut bestückt“, wertet Claudia Willers. Dabei fällt gleich auf: Hinter stilvollen Fassaden ein bunter Branchenmix, von Bekleidung und Dessous bis zu Brillen und Büchern, neu sind „Feine Colonialwaren“; auffällig häufig ist die Wellness-Branche vertreten mit Fußpflege oder Friseuren.

Macht zwar alles was her, aber noch immer wirkt nach, dass in den letzten Jahren manche traditionsreiche Geschäfte aufgaben, Bäckereien und Metzgereien etwa, Spielwaren, Kinderbekleidung. „Das tut uns allen natürlich weh“, gibt Claudia Willers zu. Positiver Nebeneffekt: Selbst bei traditionsbewussten Einzelhändlern, die bis dahin lediglich auf Stammkunden bauten, setzte ein Umdenken ein. Kaum noch ein Laden ohne eigene Homepage, Sortimente wurde erweitert und verändert, Fachgeschäfte für Tabakwaren oder Blumen etwa bieten zusätzlich Deko-Artikel an.

Flexibilität also ist gefragt im Einzelhandel, dazu kommt das Engagement im Werbering: „Wir verstehen uns als große Gemeinschaft, neue Mitglieder bringen sich mit Ideen und Engagement ein, nur so können wir unsere großen Veranstaltungen wie Frühlings- und Lichterfest oder Karibische Nacht auf die Beine stellen, viele Besucher auch aus den Niederlanden kommen dann als neue Kunden zurück“, erläutert Claudia Willers.

Auch deshalb großes Aufatmen, als kürzlich das längere Zeit geschlossene Bistro-Restaurant Noa am Kirchplatz mit neuer Mannschaft und neuem Konzept wieder eröffnete. Claudia Willers: „Der Kirchplatz mit all der Gastronomie ist ein Herzstück der Innenstadt“. Solche Entwicklung registriert man auch bei der Stadt als durchaus positiv – Christoph Kamps von der Wirtschaftsförderung: „Die Fußgängerzone in Kaldenkirchen hat ja eh einen besonderen Charme, ist auch bei den Niederländern sehr beliebt und derzeit sehr gut aufgestellt“.

Allerdings sind solche Bewertungen immer nur eine Momentaufnahme: Zwischenzeitlich haben in der Innenstadt ein Schreibwarenladen sowie ein Porzellan- und Haushaltswarengeschäft dicht gemacht. Claudia Willers indes bleibt zuversichtlich, verweist auf positive Beispiele: So habe nach dem Metzgerei-Sterben nun die Breyeller Fleischerei Abelen eine Filiale in der Kaldenkirchener City.

(StadtSpiegel)