Führerschein auf Arabisch

Nimet Said von der Flüchtlingshilfe Nettetal erreichte eine Änderung der Fahrerlaubnis-Verordnung. Unterstützung erhielt sie von vielen, darunter auch der Bundestagsabgeordnete für den Kreis Viersen, Uwe Schummer (CDU).

Sein Wunsch steht fest: „Ich möchte eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker machen“, sagt Ahmed, der aus Afghanistan stammt. Eine Stelle hat er in Aussicht, Deutsch spricht er prima, nur mit dem Schriftlichen hapert es noch, weshalb er noch keinen Führerschein hat. Den aber bräuchte er in diesem Beruf. Dass Ahmed nun bald seine theoretische Führerscheinprüfung ablegen kann, hat er auch der Flüchtlingshilfe Nettetal zu verdanken.

„Ich appelliere an die Bundesregierung, den Führerschein in arabischer Sprache wieder einzuführen“, schrieb Nimet Said, Mitglied im Vorstand des Fördervereins Flüchtlingshilfe und im Integrationsrat, in einer Online-Petition. Und fand schnell Unterstützer – darunter der Kreis Viersener Bundestagsabgeordnete Uwe Schummer (CDU), der argumentierte: „Wer eine schnelle Integration von Flüchtlingen will, der muss sie in Arbeit vermitteln, für die Arbeitsaufnahme ist der Führerschein oft Voraussetzung.“ Deshalb habe er Saids Anliegen unterstützt „und Bundesminister Dobrindt informiert“, und zwar in einem Schreiben wie im Gespräch.

Dabei gehörte Arabisch lange zu den Sprachen, in denen die theoretische Prüfung absolviert werden konnte. 2011 jedoch wurde der Katalog der möglichen Prüfungssprachen in Deutschland auf elf reduziert, Arabisch fiel raus. Dann aber, fand Said, sei der Bedarf an „Führerscheinfragebögen in arabischer Sprache aufgrund der Flüchtlingssituation, insbesondere aus Syrien, wieder angestiegen“.

Said kennt „etliche Flüchtlinge, die ohne Führerschein kaum eine Perspektive auf dem Arbeitsmarkt“ hätten. Gegen mögliche Einwände, Asylbewerber sollten erst die deutsche Sprache komplett beherrschen, bevor sie sich in den Straßenverkehr wagen, argumentierte Said: „Die Prüfung ist ja auch in anderen Sprachen möglich, und eine Fahrerlaubnis ist hilfreich bei der Integration.“

Gründe genug also für ihre Petition, die letztlich Erfolg hatte: Verkehrsminister Dobrindt habe aufgrund der aktuellen Entwicklungen „entschieden, Arabisch wieder als Prüfungssprache in die Fahrerlaubnis-Verordnung aufzunehmen“, schrieb jetzt die Parlamentarische Staatssekretärin Dorothee Bär an Schummer, der sogleich Said informierte: „Der Bundesminister hat in Ihrem Sinne entschieden“.

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„Ich bin natürlich superfroh“, lächelte Said beim Treffen von Flüchtlingen im Café Begegnung der evangelischen Kirchengemeinde Lobberich-Hinsbeck. Froh ist auch Ahmed, der nun seine theoretische Führerscheinprüfung in arabischer Sprache ablegen – und eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker machen kann.

(StadtSpiegel)