Geprüft auf Herz und Nieren

In Nettetal, vornehmlich in Kaldenkirchen, hat sich Widerstand formiert – Widerstand gegen die geplante Müllumladestation, die der Abfallbetrieb des Kreises Viersen im Gewerbegebiet VeNeTe errichten will.

Am morgigen Donnerstag, 16. November, findet in der Gaststätte „Zur Mühle“ an der Kölner Straße 36a in Kaldenkirchen nun eine Bürgerversammlung statt. Ab 19 Uhr soll der aktuelle Stand der Dinge diskutiert werden. Der Stadt Spiegel sprach im Vorfeld mit dem Nettetaler Hans-Willy Troost, der für die FDP sowohl im Nettetaler Stadtrat als auch im Kreistag sitzt.

 Hans-Willy Troost ist stellvertretender Vorsitzender des Betriebsausschusses des ABV. Foto: Uli Rentzsch
Hans-Willy Troost ist stellvertretender Vorsitzender des Betriebsausschusses des ABV. Foto: Uli Rentzsch

Der Abfallbetrieb Viersen (ABV) möchte im grenzüberschreitenden Gewerbegebiet in Nettetal-Kaldenkirchen ein Logistik- und Wertstoffzentrum bauen. Welche Position haben Sie beim ABV?

Hans-Willy Troost:

Ich bin stellvertretender Vorsitzender des Betriebsausschusses vom ABV.

Vor allem Kaldenkirchener Bürger möchten den Bau dieses Logistik-/ Wertstoffzentrums verhindern. Auf gut deutsch: Sie möchten nicht, dass vor ihrer Haustür, Müll abgeliefert und umgeladen wird. Nicht nur Anwohner fürchten zusätzlichen Lärm, mehr Lkw-Verkehr und mehr Staub- und Geruchsbelästigungen? Können Sie diese Ängste der Bürger verstehen?

Natürlich kann ich diese Befürchtungen nachvollziehen und verstehen. Es ist Aufgabe von Politik und Betriebsleitung durch sachliche und belastbare Informationen diese Vorhalte zu zerstreuen. Hierzu sollte auch die Informationsveranstaltung am 11. Oktober in der Gaststätte Zur Mühle dienen.

Der ABV hat Gutachter beauftragt, genau diese Problembereiche zu untersuchen. Zu welchen Ergebnissen sind die Gutachter gekommen?

Im Genehmigungsverfahren ist pflichtgemäß eine Reihe von Gutachten zu erstellen. Diese Ergebnisse werden von der Genehmigungsbehörde – nicht vom ABV – auf Herz und Nieren geprüft und müssen allen gesetzlichen Auflagen genügen. Die bisherigen Gutachtenergebnisse sind nach meiner Kenntnis in allen Teilbereichen noch weit besser als die strengen gesetzlichen Vorgaben.

In der Diskussion geht man davon aus, dass mit dem Logistik-/Wertstoffzentrum parallel auch eine Minderung der Entsorgungsgebühren einhergeht. Ist diese Hoffnung begründet?

Ja, dies wird so sein. Die Rückführung dieser Pflichtaufgabe vom gewerblichen in den kommunalen Bereich führt nach belastbaren internen Berechnungen zu spürbarer Kostensenkung und Jahrzehnte langen stabilen Gebühren in diesem Bereich zu Gunsten der Bürger.

Warum tut man sich so schwer, genaue Zahlen zu nennen?

Natürlich können die Zahlen, die dieser Entscheidung zugrunde liegen erst dann öffentlich werden, wenn das Ausschreibungsergebnis vorliegt. Sonst könnte jeder Anbieter sein Angebot an diesem Wert orientieren.

(StadtSpiegel)