Helfen ist Konfliktlösung

Die Nettetaler Hilfsorganisation Human Plus hilft Menschen in vielen Krisengebieten unserer Welt schnell und unbürokratisch. Und die Hilfe komme dort an, wo sie benötigt wird, erklärt Anestis Ioannidis

Ein Stapel neben dem anderen steht in der Lagerhalle. Kisten über Kisten. Voll mit Hilfsgütern, die von Menschen in den Krisengebieten unserer Welt dringend benötigt werden. Bald schickt Anestis Ioannidis die nächsten Lkw, den nächsten Transport auf die Reise. Dorthin, wo der Krieg tobt, dorthin, wo Natur katastrophen die Menschen in Not stürzen.

Die Nettetaler Hilfsorganisation Human Plus unterstützt aktuell die Menschen in Syrien, in Griechenland, in Namibia, in Eritrea, in Tadschikistan, und Libyen und in der Ost-Ukraine. Human Plus ist seit 2004 ein eingetragener Verein, Anestis Ioannidis arbeitet ehrenamtlich im geschschäftsführenden Vorstand.

Ist er Helfer aus Berufung? „Nein“, winkt er ab, „als kleines Kind habe ich mitbekommen, wie in unserem Dorf in Griechenland Care-Pakete aus Amerika verteilt wurden. Sie waren für uns wie ein Geschenk Gottes.“ Es muss für Ioannidis eine Initialzündung gewesen sein. Schon damals sei im klar gewesen, dass er später auch Menschen in Not unterstützen möchte. Er hielt sein Wort.

Heute knüpft er ständig Kontakt, spricht die wirklich großen Firmen an und fragt, in welcher Form auch immer sie helfen können. So entstand mit der Zeit ein großes Netzwerk. Seine Kooperationspartner merkten schnell, dass die Hilfe für Menschen in Not schnell und unbürokratisch dort ankam, wo sie ankommen musste. „Sicherlich sind Vertrauen und Transparenz ganz wichtig“, sagt Anestis Ioannidis. Die Zusammenarbeit mit dem Projekt „Ein Herz für Kinder“, die Organisation von Hubschraubern auf Haiti, der schwierige Weg in die Ost-Ukraine – das alles funktioniert nicht sofort. Netzwerke müssen sich stabilisieren. Seriosität muss zum Fundament werden.

Anestis Ioannidis ist oft – genau wie seine zwölf Mitarbeiter – in den Krisengebieten selbst vor Ort. „Ja, wir sind in Gefahr, aber wir versuchen, das Risiko zu minimieren. Unsere Helfer in den Krisengebieten sorgen für unsere Sicherheit“,, bestätigt Anestis Ioannidis. Sein Ziel ist es, die Lebensbedingungen vor Ort zu verbessern, Vertrauen aufzubauen und die Menschen zu sensibilisieren, in ihrer Heimat zu bleiben. „Humanitäre Hilfe ist der erste Weg zur Konfliktlösung“, sagt er. Dabei sei es immens wichtig, einmal Zugesagtes auch einzuhalten.

Dann dreht er sich um, kontrolliert Kisten und Lieferscheine und Ladepapiere.

(Report Anzeigenblatt)