Impulse aus dem Kunsttempel

Eine Kathedrale ist nichts dagegen: Lichtdurchflutet das imposante Hallenschiff mit den Säulenreihen, alles vielfach gespiegelt. Die Alte Fabrik in Kaldenkirchen inspirierte Nicole Terstappen zu einer Malschule für Kinder und Gert Kampendonk zu Collagen in seiner Ausstellung.

So hat man es noch nie gesehen, das Backsteingebäude an der Venloer Straße in Kaldenkirchen. „Ich habe ein Foto von der Halle in der Alten Fabrik in Collagen verarbeitet“, klärt Gert Kampendonk auf. Der Künstler zeigt seine faszinierenden verfremdeten Ansichten neben Skulpturen und Objekten derzeit in seiner Ausstellung in der Städtischen Galerie in der Werner-Jaeger-Halle.

Dass dieses Gebäude, das einst als Produktionsstätte für Matratzen und Polster der Firma Terstappen diente, als Motiv für Kunstwerke herhält, passt irgendwie, ist die Alte Fabrik tatsächlich doch längst ein Kunsttempel: Seit 1995 organisiert Künstlerin Nicole Terstappen ein- bis zweimal jährlich darin große Ausstellungen mit Werken namhafter Künstler, dazu Workshops, Kunst-Partys. Dieses Projekt, so lobte kürzlich Bürgermeister Christian Wagner, „sucht im Bereich Kunst in Nettetal seinesgleichen“.

So kam schließlich die Idee auf, aus der Alten Fabrik ein privates Kulturzentrum zu machen. Doch Terstappen deutet nun an, die Überlegungen müssten noch reifen, zumal für die weitere Nutzung des Gebäudes zunächst Umbauten etwa aus Brandschutzgründen erforderlich wären. Zumindest vorläufig also finden in der Fabrik keine Kunst-Aktionen statt – schade auch für die vielen Kinder und Jugendlichen, die dort als junge Künstler in Ausstellungen und Workshops mitwirkten.

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(StadtSpiegel)