Lichtspiele im Ingenhovenpark?

Enten quaken durchs Wasser, andere watscheln über das Gras. Kinder versuchen, sie einzufangen. Das misslingt. Der Ingenhovenpark ist eine kleine Idylle mitten in Lobberich. Dennoch merkten Bürger an, dass die Aufenthaltsqualität zu wünschen übrig lasse.

Joseph Clemens Weyhe war Mitte des 19. Jahrhunderts ein renommierter Gartengestalter im Rheinland. Über ihn erhielt Julius Niedieck 1869 eine Lieferung von 964 Pflanzen. "Noch heute kann man einige Bäume aus diesem Bestand im Ingenhovenpark wiederfinden", erklärt Heike Meinert vom städtischen NetteBetrieb. Fix nachgerechnet: Einige der Bäume im Park sind knapp 150 Jahre alt. Eine Platane misst einen Umfang von 4,67 Meter. "Dieser Baumbestand gibt dem Park noch einmal ein besonderes Gewicht", sagt Heike Meinert.

Dezernentin Susanne Fritzsche (links) und Heike Meinert vom Grünflächenamt mit den Plänen zum Ingenhovenpark.
Dezernentin Susanne Fritzsche (links) und Heike Meinert vom Grünflächenamt mit den Plänen zum Ingenhovenpark. Foto: Presseamt Stadt Lüdenscheid

Derzeit stehen im Park rund 170 Bäume, kontinuierlich wird nachgepflanzt, falls Bäume nach Stürmen beschädigt werden.

Apropos: Nach schwerem Regen, wenn das Wasser aus dem Bocholt durch den Ludbach ins Tal schießt, dann ist der Ingenhovenpark auch eine Art Rückhaltebecken.

Was ist der Ingenhovenpark noch? Ein Veranstaltungsort? Der Weltkindertag findet hier statt. Das Schützenfest. St. Martin kommt immer im November. Die NetteBouler trainieren im Park. Grillen ist übrigens nicht gestattet (zu viele Bäume, zu nah die Bebauung). Vor vielen Jahren (zählt also nicht) das Rock-im-Park-Spektakel (heute aus Lärmemissionsschutz-Gründen undenkbar).

Gibt es Angsträume im Park? Aus gegebenen Anlass wurden Sträucher gerade im Unterholz so weit zurückgeschnitten, dass man von der Hochstraße aus weit in den Park sehen kann. "Die gradlinigen Verbindungen sind gut einsehbar, ein Gefühl der Sicherheit muss vorhanden sein", bestätigt Susanne Fritzsche, Technische Dezernentin der Stadt.

Licht gibt Sicherheit. Die Stadt habe sich bereits Gedanken zur Beleuchtung des Parks gemacht. Bei den Foren zum Stadtentwicklungskonzept sei es in erster Linie darum gegangen, Ideen zu entwickeln. Aus der Politik kamen ebenfalls Anregungen. Man könne aus dem Park mehr machen, als man derzeit sehe. "Die jetzigen Bogenlampen beispielsweise sind in die Jahre gekommen", sagt Susanne Fritzsche. Abstände von Licht verändern, Hauptwege gut ausleuchten, Anstrahlen der Teichfontäne und einzelner Bäume, beleuchtete Sitzmöbel, Bodenstrahler, Farbenspiel.

Zwei Varianten stehen zur Debatte. Eine der beiden Möglichkeiten hat verspielten Charakter: "Das hat etwas, wenn man sich traut", sagt Susanne Fritzsche. Eine Entscheidung hat die Politik noch nicht getroffen. Bliebe die Frage nach den Kosten: Da will Susanne Fritzsche auf keinen Fall spekulieren. Man will die Varianten noch einmal ins Gespräch bringen, was der Stadthaushalt hergeben kann, könne derzeit nicht beurteilt werden.

(StadtSpiegel)