Mehr als zwischen den Zeilen

2018 – eigentlic

h „nur“ das Jahr zwischen den Nettetaler Literaturtagen: Normalerweise wird in den Jahren der geraden Zahlen ein verkürztes Programm präsentiert. Doch diesmal hat der Verein um den Vorsitzenden Ulrich Schmitter ein tolles „Zwischen“-Programm auf die Beine gestellt.

 Ulrich Schmitter ist Vorsitzender des Vereins Nettetaler Literaturtage. Foto: Uli Rentzsch
Ulrich Schmitter ist Vorsitzender des Vereins Nettetaler Literaturtage. Foto: Uli Rentzsch

Nettetal.

Sechs Vorstellungen bietet der Verein Nettetaler Literaturtage in diesem Herbst seinem Publikum an – Vorstellungen, die unterschiedlicher kaum sein können und deshalb ein Angebot für jeden Geschmack sind.

Der Star des Herbstes – ohne dass er diesen Titel selbst in Anspruch nehmen würde – ist zweifellos Ulrich Wickert. Am Donnerstag, 20. September, kommt der ehemalige Tagesthemen-Moderator in die Nettetaler Werner-Jaeger-Halle (19.30 Uhr) und sagt: „Frankreich muss man lieben, um es zu verstehen.“ Wie das funktionieren kann, wird der Journalist gekonnt mit einer Fülle von Fachwissen zu kommentieren wissen. Möglicherweise wird er seinem Publikum, das er gerne ins Gespräch einbezieht, am Ende „einen angenehmen Abend und eine geruhsame Nacht“ wünschen (Eintritt 15 Euro). „Ein spannendes Thema für Nettetal, denn wir pflegen seit langem eine Städtepartnerschaft mit Caudebec-en-Caux“, sagt Ulrich Schmitter.

Ganz lokal und gleichzeitig lyrisch werden die Literaturtage am Donnerstag, 4. Oktober, 19.30 Uhr, in der Stadtbücherei in Breyell. Dincer Gücyter und Wolfgang Schiffer (beide aus Nettetal) lesen eigene und übersetzte Gedichte. „Aus Glut geschnitzt“ und „Denen zum Trost, die sich in ihrer Gegenwart nicht finden können“ sind die Titel der beiden Gedichtbände (Eintritt zehn Euro).

„Wo kommt dat her?“ Diese Frage stellt der Sprachwissenschaftler Peter Honnen am Dienstag, 16. Oktober, ab 19.30 Uhr, in der Stadtbücherei (Eintritt zehn Euro). Das Gute: Er beantwortet die Fragen nach der Herkunft von Pips, plästern, frackich, knöttern und Kohldampf an diesem Abend auf witzige, aber natürlich wissenschaftlich belegbare Art und Weise.

Roger Willemsen und die Literaturtage – das ist vor allem eine Geschichte der Freundschaft. Nach dem Tod des Autors bringen dessen Freunde Annette Schiedeck und Jens-Uwe Krause seinen letzten Text „Habe Häuschen“ in der Werner-Jaeger-Halle auf die Bühne und öffnen die wunderbare Welt der Kontakt- und Kleinanzeigen (Eintritt 15 Euro).

  • Für sechs junge Damen, die sich
    Ehrenamt : Freiwilliges Engagement geehrt
  • Zehn Nettetaler Mannschaften dürfen sich auch
    Trikotsponsoring : Bewerben und Trikots sichern
  • Der Zugang zum Ferkesbruch von der
    Gesperrte Wanderwege : Biber beschäftigt Politik

Genau am 12. November, am 100. Jahrestag der Einführung des Frauenwahlrechts, liest Katharina Müllerin um 19.30 Uhr in der Stadtbücherei aus ihrem Roman „Rosie und die Suffragetten“. Erzählt wird die Geschichte von Rosie, die eine Anstellung im Haushalt der Frauenrechtlerin Emmeline Pankhurst findet. Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Nettetal statt (Eintritt zehn Euro).

Die Veranstaltungsreihe beschließt auf Anregung des Partnerschaftsvereins Elk Marta Kijowska am Mittwoch, 5. Dezember, in der Stadtbücherei (Eintritt zehn Euro). Dort geht sie ab 19.30 Uhr der Frage nach: „Was ist mit den Polen los?“ Die Journalistin klärt auf, warum die positive Stimmung in unserem Nachbarland nach demokratischem Neuaufbau nun doch umgeschlagen ist. „Neben Ulrich Wickert ein weiterer Beitrag zur bevorstehenden Europawahl 2019“, kommentiert Ulrich Schmitter.

Und: Im Januar können sich die Mitglieder und die Freunde der Literaturtage auf die Jahresgabe freuen. Dieses Mal heißt der Titel „Drachenjäger“. Schon 1995 hatten der Schriftsteller Karlheinz Koinegg und der Künstler Helmut Werres die erste Jahresgabe gestaltet. Für diese 13. Ausgabe haben sie nun wieder zusammengearbeitet.

(Report Anzeigenblatt)