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Moritz Netenjakob mit "Das Ufo parkt falsch" in Nettetal

Interview mit Moritz Netenjakob : Noch’n Eierlikör für die Aliens

Kabarettist und Autor Moritz Netenjakob kommt am Freitag, 17. März, um 20 Uhr mit seinem Programm „Das Ufo parkt falsch“ nach Kaldenkirchen in die Aula der Realschule. Im Interview erzählt er, ob wir die Alieninvasion fürchten müssen und wo man auf der Erotikskala landet, wenn man Dieter Hallervorden imitiert.

Ihr neues Programm heißt „Das Ufo parkt falsch“. Müssen wir uns Sorgen machen? Kommt die Alieninvasion?

Moritz Netenjakob: Ich hoffe nicht (lacht). Ich habe einfach eine kleine Zukunftsvision satirischer Art entworfen. Die Idee kam mir, als ich damals den Film „Independence Day“ gesehen habe. Da wird Amerika ja von einem riesigen UFO angegriffen. Alle halten zusammen, es wird sehr emotional, Helden werden geboren. Und dann hab ich mir gedacht, wenn sowas in Deutschland passieren würde, liefe das GANZ anders ab. Wie würden zum Beispiel Udo Lindenberg, Herbert Grönemeyer und Co. reagieren? (imitiert Lindenberg) „Sollen die Aliens mal‘n Eierlikörchen trinken“.

Apropos Lindenberg und Grönemeyer: Parodien und Imitationen sind ein großer Teil ihres Programms. Wann haben Sie gemerkt „Das macht mir Spaß, dafür hab ich ein Talent“?

Netenjakob: Ich hab das schon in der Schule gemacht. Damals haben wir auf dem Schulhof immer die Sketche von Dieter Hallervorden nachgespielt – im TV lief da noch Nonstop Nonsens – und ich hab immer die Rolle von Hallervorden gespielt. Der Erfolg bei den Jungs war groß, bei den Mädels eher bescheiden. Wenn man Hallervorden imitiert, landet man auf der Erotikskala irgendwo zwischen Krümelmonster und Johannes B. Kerner.

In Ihrem Programm handeln Sie eine große Bandbreite von Themen ab. Von Fußball über Karneval bis zum deutsch-türkischen Kulturenclash…

Genau, es ist sozusagen ein „Best Of“. Ich schreibe inzwischen seit 30 Jahren komische Texte. Ich hätte auch ein Programm machen können, das eine ganze Woche dauert (lacht). Mich da auf anderthalb Stunden zu beschränken, war gar nicht so einfach.

Das denke ich mir. Wie bekommt man diese Bandbreite unter einen Hut?

Letztlich ist es eine Nummernrevue mit rotem Faden. Die Frage „wozu brauchen wir heutzutage eigentlich Humor“ zieht sich durchs ganze Programm. Teilweise sind es Auszüge aus meinen Romanen, bei denen ich richtig in die Rollen reinspringe. Zwischendurch gibt’s die Top Ten meiner skurrilsten Tourerlebnisse. Ich gehe seit 2006 auf Tour, da sind schon einige verrückte Sachen passiert.

Ist das Programm als „Best of“ also ein guter Einstieg für Menschen, die mit Ihnen und Ihrer Comedy vielleicht noch keine Berührungspunkte hatten?

Absolut. Ich freue mich immer sehr, wenn Leute da sind, die mich noch nicht kennen. In der Regel sind sie am Ende sehr positiv überrascht.

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Und für die alten Fans ist auch genug Neues dabei?

In der Kombination haben sie es auf jeden Fall noch nicht gesehen. Es sind neue Nummern drin und ich habe aus meinem Archiv einige Dinge hervorgezaubert, die die Leute wahrscheinlich noch nicht kennen. Abgesehen davon aktualisiere ich mein Programm ohnehin immer weiter und passe es ans aktuelle Tagesgeschehen an.

Neben dem Comedian Moritz Netenjakob gibt es auch den Autor. Steht der Autor zurück, wenn Sie auf Tour sind oder existieren beide nebeneinander? Gibt es einen Favoriten?

Ich mache absichtlich nicht so viele Tourtermine, um genug Zeit zum schreiben zu haben. Für mich ist die Kombination einfach optimal, da gibt es keinen Favoriten. Wenn ich auf der Bühne stehe, bin ich ein Autor, der seine Texte präsentiert – auf zugegeben ungewöhnliche Art. Ich bin nicht der klassische Stand-Up, der auf der Bühne herumtigert. Ich lade die Leute sozusagen in mein Büro ein.

Für alteingesessene Fans und für jene, die Sie noch nicht kennen, ganz kurz und knapp: Warum sollte man sich das Programm auf keinen Fall entgehen lassen und am 17. März nach Nettetal kommen?

Wir leben aktuell ja in schwierigen Zeiten und die Rückmeldung, die ich gerade am meisten bekomme ist: „Das hab ich wirklich gebraucht. Ich habe seit zwei Jahren nicht mehr so gelacht.“ Ich glaube, es ist gesundheitlich und therapeutisch eine gute Entscheidung sich mein Programm anzuschauen.

Vielen Dank für das Gespräch!