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Nettetaler Mobilitätskonzept ist beschlossene Sache

800 Seiten Paket : Nettetaler Mobilitätskonzept auf den Weg gebracht

Das Integrierte Mobilitätskonzept für Nettetal ist beschlossen. Nach knapp zweijähriger Konzeptphase hat der Ausschuss für Stadtplanung und Mobilität das mehr als 800 Seiten dicke Paket auf den Weg gebracht.

Das Konzept bildet eine Handlungsrichtlinie für die kommenden zehn Jahre. Planer Michael Vieten von der Ingenieurgesellschaft Stolz in Neuss umriss im Ausschuss noch einmal die Eckpunkte aus dem knapp 300 Seiten langen Schlussbericht.

Der Report dokumentiert, wie intensiv das Zusammenspiel zwischen Politik und Verwaltung, Planungsbüro und Bürgerschaft in den vergangenen 20 Monaten war. Über Diskussionsforen, Workshops, Bürgerwerkstätten, Begehungen und Dialoge waren die Nettetaler*innen eingebunden in einen Prozess, der im Laufe der nächsten Jahre das Fahrrad gleichberechtigt neben das Auto als akzeptiertes und gut nutzbares Verkehrsmittel in der Seenstadt stellt.

„Jeder Mensch in Nettetal muss grundsätzlich die Möglichkeit haben, sich zwischen mindestens zwei Mobilitätsalternativen entscheiden zu können“, formulierte Michael Vieten im Ausschuss das gesteckte Ziel. Auch um die Klimaschutzziele für Nettetal zu erreichen, soll der Anteil im PKW-Verkehr von 63 auf 45 Prozent gesenkt werden, wobei der Zweiradverkehr profitieren soll, der von 16 auf 25 Prozent steigen soll.

Sprecher aller Fraktionen lobten die Herangehensweise und versicherten, dass dem 2017 aus der Kommunalpolitik angeschobenen Prozess nun mit Augenmaß und Blick auf Realisierbarkeit wie Finanzierbarkeit Taten folgen müssen.

Markus Grühn, Leiter des Geschäftsbereichs Stadtentwicklung und Bauen, nahm die Aufforderung zum Anlass, direkt im Ausschuss einen Katalog von Maßnahmen in allen sechs Stadtteilen vorzustellen, die die Verwaltung beherzt in Angriff nehmen will. „Wir haben aus dem Integrierten Mobilitätskonzept heraus Prioritäten gesetzt und wollen die ersten Entschärfungen an den erkannten Brennpunkten umsetzen“, definierte Markus Grühn die Marschroute zum Startschuss.

Zentraler Gedanke müsse sein, die Schulwegsituation zu verbessern und die ersten Fahrradstraßen einzurichten. Die Chance hierfür sieht Markus Grühn etwa in Breyell zwischen Onnert und Beek, in Lobberich an der Färberstraße sowie in Kaldenkirchen an der Jahnstraße.

Tempodrosselungen und entschärfende straßenbauliche Veränderungen will die Stadt an kritischen Stellen in Breyell im Kreuzungsbereich Lobbericher Straße/Schaager Straße, in Leuth im Bereich Hampoel/Buscher Weg, in Hinsbeck im Bereich Wankumer Straße sowie in Schaag am Hubertusplatz vornehmen. „Wir drücken aufs Tempo und wollen nicht erst im Frühjahr beginnen, die ersten Maßnahmen aus dem Integrierten Mobilitätskonzept zu planen“, betonte Markus Grühn.