Ruck zuck fertig!

In Rekordzeit errichtete die Baugesellschaft an der Breslauer Straße in Kaldenkirchen ein neues Wohnhaus. Der soziale Wohnungsbau dient vorübergehend als Flüchtlingsunterkunft.

Durch den Zaun lugten zwei Kinder neugierig auf den Neubau: Obwohl noch unbewohnt, standen auf einem Balkon einige Leute. Auch ein Rentner schaute staunend von der Straße her hoch. „Wir registrieren ein wohlwollendes Interesse in der Nachbarschaft“, freute sich Sven Karth. Dabei erinnerte sich der Geschäftsführer der Baugesellschaft Nettetal, dass noch vor einem Jahr eher Skepsis herrschte gegen ein Projekt des sozialen Wohnungsbaus in der Breslauer Straße in Kaldenkirchen, das nun fertiggestellt ist.

Dieser Neubau, zweckmäßig und schlicht, aber schmuck mit der Backsteinfassade, füge sich „harmonisch ins Wohngebiet ein“, meinte Karth. Deshalb hätten sich „Irritationen“ bei Anwohnern, weil man irrtümlich ein größeres Bauprojekt befürchtete, längst gelegt. In nur neun Monaten war der Bau fertig: Ruck zuck!

Was man innen sieht, entspricht den Standards modernen sozialen Wohnungsbaus: Jede der acht kleinen barrierearmen Wohnungen hat einen eigenem Eingang, im ersten Stock über einen Laubengang. Fußbodenheizung, dazu Balkon oder Terrasse, Küche und Abstellraum gehören zur Ausstattung. Sieben der Wohnungen haben zwei Zimmer, eine kleinere hat ein Zimmer – alle ideal also für Alleinstehende, Alleinerziehende und Geringverdiener. Doch zunächst, und das ist die Besonderheit, werden in den kommenden Tagen nach ein paar kleinen Restarbeiten Flüchtlinge einziehen.

„Das ist ein Pilotprojekt für die Stadt Nettetal und den Kreis Viersen“, lobte denn auch Bürgermeister Christian Wagner, der am Freitag den Neubau offiziell für die Stadt als Mieter von der Baugesellschaft Nettetal übernahm. Stolz auch bei Susanne Fritzsche, Technische Beigeordnete und Vorstandssprecherin der Baugesellschaft: Man habe „als Vorreiter in Rekordzeit ein Objekt hochgezogen“. Und sobald der Bedarf als Flüchtlingsunterkunft nicht mehr bestehe, werde die Umwandlung in sozialen Wohnungsbau erfolgen.

(StadtSpiegel)