Schwimmbadbesuch für Jedermann

Auch wenn das Wetter in Nettetal in den vergangenen Tagen Kapriolen schlug, die Badesaison steht kurz bevor. Schon bald werden Hallen- und Freibäder sowie Badeseen wieder stark frequentiert sein und vielen Menschen Erfrischung und Spaß bereiten.

Gleichzeitig steigt die Gefahr von Unfällen – auch für Asylbewerber, die auf ihrer Flucht in Nettetal eine neue Heimat gefunden haben.

Für diese Flüchtlinge organisierte die Flüchtlingshilfe Nettetal gemeinsam mit der Stadtverwaltung und den Stadtwerken eine Infoveranstaltung im Kaldenkirchener NetteBad. Die Teilnahme erfolgte freiwillig, dennoch war der Zuspruch und das Interesse der männlichen und weiblichen Badegästen aus dem Irak, Syrien, Afghanistan, Eritrea, Ghana, Nigeria, Somalia, Aserbaidschan oder Albanien groß.

Schwimmmeister Sven Gerhards und Betriebsleiter Thomas Lamers nahmen sich während des regulären Badebetriebs die Zeit, Gruppen von jeweils etwa 15 Personen durch die Einrichtung zu führen und grundlegende Regeln und Abläufe zu erläutern. Kauf des Eintrittschips am Automaten, Benutzung der Umkleidekabinen und Schließfächer, Wahl der richtigen Schwimmbekleidung, allgemeine Hygienevorschriften oder das Verhalten im Bad selbst – etwa, niemanden vom Beckenrand ins Wasser zu schubsen. Während des gut einstündigen Rundgangs wurde anschaulich erklärt, weshalb die Einhaltung der Regeln und Sicherheitshinweise so wichtig ist. Trauriges Beispiel ist der Tod eines jungen Flüchtlings im NetteBad im vergangenen Jahr. „Danach stand fest, dass wir etwas unternehmen müssen, um unsere neuen Mitbürger zu informieren. Viele von ihnen wissen leider nicht, welche Gefahr beim Schwimmen besteht“, erklärt Initiator Ralf Schröder.

Um der Sprachenvielfalt Herr zu werden, übernahm Hayfa Kassas von der Diakonie den Part der Dolmetscherin ins Arabische, zudem wurden die Informationen ins Englische und in Farsi übersetzt. „Eine sehr gelungene Aktion. Ich denke, dass viel Wissenswertes mit nach Hause genommen wurde“, freute sich Ralf Schröder. Das fand auch Schwimmmeister Sven Gerhards. Er wies immer wieder deutlich hin: „Meldet euch bei den Mitarbeitern des NetteBads oder macht euch bemerkbar, sobald ihr Hilfe benötigt. Egal, in welcher Situation.“ Die Teilnehmer indes lauschten den Ausführungen aufmerksam, unter ihnen befanden sich sowohl Schwimmer wie auch Nichtschwimmer. Für sie alle gilt jedoch das Gleiche: „Alle Dinge, die hier heute besprochen wurden, müssen auch an Badeseen oder beim Schwimmen im Freien eingehalten werden.“ Auf die Badeverbote an den Nette-Seen wies Schröder besonders hin: „Auch wenn es heiß ist und der Sprung ins Wasser lockt, erlaubt ist das Schwimmen dort nicht. Man sieht nicht, wie tief das Wasser ist oder was sich unter einem befindet. Die Gefahr, dass dort etwas passiert, ist einfach zu groß. Erst recht, wenn man nicht oder nicht gut schwimmen kann.“

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Die Möglichkeit, im NetteBad zu schwimmen, haben die Nettetaler noch bis zum 20. Juni. Ab dann schließt das Bad bis zum 13. September, in dieser Zeit finden aufwendige Sanierungsarbeiten statt. Trotzdem locken in der Umgebung zahlreiche Möglichkeiten, den Sommer am oder im Wasser zu verbringen. Die Nettetaler Flüchtlinge sind nun bestens darauf vorbereitet.

(StadtSpiegel)