: Sport ohne jeden Zwang

Die Lobbericher Seniorensportgruppe „Jedermann“ besteht nun fast schon ein halbes Jahrhundert. Hier finden Menschen im Alter von 55 bis 90 Jahren reichlich Spaß an der Bewegung. Keine Vereinsmeierei, keine Satzung, keine Beiträge – einen Vorsitzenden oder gar weitere Funktionäre sucht man hier vergebens.

Die Idee zu der „Jedermann-Sportgruppe“ wurde damals von einigen älteren Mitgliedern von Sportvereinen und von Menschen, die jede Vereinszugehörigkeit scheuen, entwickelt. „Die Vereine hatten seinerzeit vor allem den älteren Mitgliedern nur noch wenige Betätigungsfelder geboten“, wie Organisator Kurt Friedrichs zu berichten weiß, der auch engen Kontakt zum Nettetaler Stadtsportverband und der Behindertensportgruppe unterhält.

Aus einer kleinen Gruppe, die sich in Lobberichs alter Turnhalle an der Wevelinghover Straße Anfang der 70er Jahre zusammenfand, ist eine über 20-köpfige Sportlergruppe geworden, die sich einmal wöchentlich fit hält. Es spielt keine Rolle, ob man einmal in der Woche dabei ist, sich nur ab und zu betätigt, oder nach einer Auszeit wieder einen neuen Versuch startet.

Stolz ist man darauf, dass diese Gemeinschaft schon so lange Bestand hat, wirken doch die Freizeitsportler dem Sprichwort entgegen: „Wer rastet, der rostet“.

Wer möchte, kann sein Training individuell zusammenstellen, sei es Laufen, Gymnastik oder leichtathletische Übungen. Alle Teilnehmer profitieren außerdem vom Erfahrungsschatz zweier Physiotherapeuten und wissen sich daher in guten Händen. Nach der Aufwärmphase stehen zum Beispiel Übungen mit Medizinbällen und Mattengymnastik im Vordergrund, danach auch gerne mal ein Basketballspiel.

„Ohne diese regelmäßige sportliche Betätigung wäre ich heute längst nicht mehr so beweglich“, sagt Rudolf Gogolin, der mit der viermal 100-Meter-Jedermann-Sprintstaffel 1975 Stadtmeister in 51,0 Sekunden wurde.

So ganz nebenbei erfüllen auch viele die Voraussetzungen für das jährliche Sportabzeichen, das nicht nur die Teilnehmer dieser Sportgruppe, sondern alle Interessierte hier ablegen können. Einige schafften das schon 50-mal, darunter Klaus-Dieter Albrecht und Walter Brandt, der das Behinderten-Sportabzeichen in Gold erst im vergangenen Dezember verliehen bekam.

Der harte Kern trifft sich ab und an auch schon mal zwischendurch zu einem Waldlauf. Aber auch der gesellige Teil kommt nicht zu kurz. Nach dem Training geht es gelegentlich auf ein Bierchen. Aber das, betonen die Freizeitsportler, gehört auch nicht zur „Pflicht“. Zudem organisiert Kurt Friedrichs auch weitere gesellige Treffen. Infos gibt es bei ihm unter 02153/ 5398.