Starke Frauen der Bibel

Wochenlang hat sie Musik gehört, hatte Bilder und Choreographien im Kopf und nun endlich — nach langer Vorbereitung — sieht Ballettlehrerin Annette Schulz ihr fertiges Werk auf der Bühne.

"Von Angesicht zu Angesicht - Frauen der Bibel neu angesehen: Von Eva zu Maria". Mit diesem Tanzprojekt hat sich die 61-jährige Ballettschulleiterin einen kleinen Traum erfüllt. Dabei unterstützt wird sie von Diplom-Theologin Lucia Traut und von 23 Tänzerinnen zwischen 15 und 67 Jahren. Die Veranstaltung ist zudem eine Kooperation mit dem Arbeitskreis Alte Kirche.
Bei dem generationsübergreifenden Tanzprojekt geht es um starke Frauen aus der Bibel. "Wir wollen die Lebensgeschichten unterschiedlicher Frauen der Bibel tänzerisch darstellen", erklärt Schulz. Besonders spannend findet sie die große Alterspanne in dieser Gruppe.
Annette Schulz unterbricht kurz: "Bitte zieht einmal alle die langen blauen Kleider an." Die Tänzerinnen warten auf Anweisungen, schließlich proben sie heute einmal dort, wo am 2. und 3. Mai die Aufführung stattfindet - in der Alten Kirche in Lobberich.

"Einige stutzen erst einmal, dass ein Tanzprojekt in der Kirche gezeigt wird, aber die Kulisse passt perfekt zu unserem Thema."
Zurück zur Probe und den langen blauen Kleidern, die die Tänzerinnen nun übergestreift haben. Lucia Traut liest aus dem Hohelied der Liebe, zu klassischer Klaviermusik wird getanzt. "Hier geht es um Liebe, die wir leben und den Gang der Liebe." Das Projekt wagt außerdem Blicke auf Eva und Maria — aber auch Sarah, Mirjam, Judith oder Maria Magdalena. "Im Mittelpunkt steht immer das Menschliche dieser Frauen", erklärt Annette Schulz. Und sie habe tatsächlich viel Musik gehört, um die Vielfältigkeit der Frauen zu unterstreichen.
"Neben klassischer Musik, sind auch Tango, Neue Musik und ein Stück aus einem Musical dabei", sagt Schulz weiter.


"Dieses Projekt ist etwas Besonderes für mich", erklärt die Tanzlehrerin. Es sei ihr ganz eigenes, kreatives Werk. "Eine kleine Überraschung gibt es beim Tanz der Eva und dem Apfel." Annette Schulz lacht und macht ein bisschen neugierig. "Ihr müsst mehr in die Mitte tanzen", ruft sie im nächsten Augenblick und ist wieder bei ihren Tänzerinnen und ihrem Projekt.