Was wird aus der Spielstätte?

Die Spannung steigt: Ob die marode Werner-Jaeger-Halle in Lobberich saniert oder abgerissen und neu gebaut wird, soll sich im Herbst entscheiden. So oder so aber steht jetzt schon fest: Die beiden nächsten Theater-Spielzeiten sollen noch in der Halle stattfinden.

„Das Dach wird wohl hoffentlich nicht morgen einstürzen“, mahnte Renate Dyck (SPD) zu Besonnenheit statt Hektik vor einer gemeinsamen Sondersitzung der Ausschüsse für Kultur und Städtepartnerschaften sowie für Schule und Sport. Die Entscheidung über die Zukunft der 1974 eröffneten und mittlerweile dringend sanierungsbedürftigen Werner-Jaeger-Halle sollte „möglichst breit aufgestellt“ werden.

So wird nach einer Bürgerbefragung jetzt die Berliner ÖPP Deutschland AG bis zum Herbst eine Analyse erstellen, welches das wirtschaftlich vernünftigste Modell ist: Grundsanierung oder Neubau. Die Kosten dürften sich für beide Fälle nach jetzigem Stand etwa die Waage halten und um die fünf Millionen Euro betragen.

Die ÖPP, ein unabhängiges Beratungsunternehmen für öffentliche Auftraggeber, prüft nun, ob bei einer Baumaßnahme eine so genannte öffentlich-private Partnerschaft infrage kommt. Was zum Beispiel heißen könnte: Die Stadt Nettetal als öffentlicher Auftraggeber vergibt die Durchführung des Projekts Werner-Jager-Halle an einen privatwirtschaftlichen Generalunternehmer. Der Vorteil für die Kommune: Die Kosten für Prüfung und Beratung durch die ÖPP übernimmt das Bundesfinanzministerium, das allerdings noch zustimmen muss.

Da nicht abzusehen ist, wohin die ÖPP tendiert, schlussfolgerte Dyck zwar: „Für die Befürworter der Variante Neubau ist die Tür nicht zugeschlagen.“ Aber bis jetzt geht die Tendenz in Politik und Verwaltung, daraus machten weder Dyck noch Bürgermeister Christian Wagner (CDU) einen Hehl, mehrheitlich eher in Richtung Grundsanierung.

Auch deshalb ist mit dem Beschluss, der ÖPP den Prüfauftrag zu erteilen, weiter alles offen, wie Dyck erläuterte: „Nettetal bleibt nach der Beratung durch die ÖPP entscheidungsfrei, ob es dann mit der ÖPP und ihrem Vorschlag weitergeht oder nicht.“ Was kurzum bedeutet: Bis zum Herbst steigt die Spannung.

(StadtSpiegel)