Wunderbar warme Borke

Die über 40 Meter hohen Mammutbäume in der Sequoiafarm haben es ihm angetan: „Allein diese mächtigen Gehölze zu betrachten, die warme Borke zu fühlen, das hat schon was“, schwärmt Michael Geller.

Der Farmvogt muss in diesen Tagen häufig Fragen beantworten, wie es weitergeht mit dem Park nach dem Tod von Erik Martin, einem der bekanntesten Vereinsmitglieder.

„Natürlich ist es für uns alle ein herber Verlust, dass Erik Martin im April gestorben ist“, gibt Geller zu, der Name Martin sei ja untrennbar mit der Farm verbunden: „Seine Eltern Ernst und Illa Martin gründeten um 1950 die Farm, pflanzten und züchteten seltene Gehölze wie den Mammutbaum.“ Das Land NRW und später die Stadtwerke Nettetal übernahmen das Areal, Unis forschten, seit 2013 gehört die Farm dem Verein Seqouiafarm.

Erik Martin sei eine treibende Kraft im Verein gewesen: „Er engagierte sich im Vorstand, schaffte es, von überall her Spenden zu bekommen, und noch im hohen Alter machte er Führungen durch den Park“, so Geller. So gelte es jetzt, jemanden zu finden, der ehrenamtlich die Homepage weiter pflegt und aktualisiert: „Das hat ja Erik Martin immer gemacht.“

Zwar gelingt es laut Geller, bei besonderen Aktionen wie dem Entfernen einer großen pilzkranken Hecke, freiwillige Helfer zusammenzubekommen: „Aber wir bräuchten öfter ehrenamtlich engagierte Naturfreunde, die hier mitarbeiten.“

Die Kernaufgabe des Farmvogts ist es, sich um die Anlagen zu kümmern, um Pflanzen, große Mammutbäume wie kleine Blumen, die Wiesen, Wege und Teiche in Schuss zu halten. „Ich mache auch Führungen, es gibt viel zu organisieren und zu planen“, meint Geller und schmunzelt: „Oft ist mein Anrufbeantworter voll, weil im hinteren Bereich der Anlage kein Handynetz ist.“

Genau das, nicht überall erreichbar zu sein, mache einen zusätzlichen Reiz der Sequoiafarm aus: „Hier können Besucher, wie man so sagt, die Seele baumeln lassen, selbst wenn viele Leute da sind, finden sich immer noch ruhige, lauschige Stellen, an denen es viel zu entdecken gibt, neben der Flora auch zahlreiche Tierarten, Vögel vor allem.“

Darum baut Geller darauf, dass künftig noch mehr als die „8 000 bis 10 000 Besucher jährlich“ in die Sequoiafarm kommen – und für den Erhalt spenden.

(StadtSpiegel)