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Der Viersener Franz Lohbusch hat erneut den „klassischen“ Marathon bewältigt/ 1.100 Euro gespendet: Aufgeben ist überhaupt keine Option

Der Viersener Franz Lohbusch hat erneut den „klassischen“ Marathon bewältigt/ 1.100 Euro gespendet : Aufgeben ist überhaupt keine Option

„Aufgeben? Niemals!“. Franz Lohbusch hat sich als wahre Kämpfernatur gezeigt. Beim Athen-Marathon hat er trotz vieler Widrigkeiten und einer Behandlungspause die Ziellinie überquert. Der Viersener hatte die Laufschuhe für den guten Zweck geschnürt (der Extra-Tipp berichtete).

Viersen/ Athen (dka).

Als Franz Lohbusch in der griechischen Hauptstadt ankam, hatte er Spenden in Höhe von 1.100 Euro dabei. Im Vorfeld hatte der Viersener Unterstützer gebeten, sein Vorhaben, den Athen-Marathon nach 2013 ein zweites Mal zu bewältigen, mit einem frei gewählten Geldbetrag zu belohnen. Das so zusammen gekommene Geld hat Lohbusch am Tag nach dem Marathon einer Sozialstation in Athen übergeben. Diese bietet eine kostenlose medizinische Versorgung für die Menschen an, die nicht krankenversichert sind.

Vor der Spendenübergabe lag aber ein Auf und Ab der Gefühle. Die Strecke von Marathon nach Athen - bekanntermaßen 42,195 Kilometer lang - barg so einige Schwierigkeiten für den engagierten Viersener, der als einer von rund 12.000 Teilnehmern an den Start gegangen war. Die ersten 20 Kilometer absolvierte er noch „locker und leicht“. Allerdings habe sich früh die fehlende Kopfbedeckung bemerkbar gemacht - die Sonne meinte es gut. Sie schien „unaufhörlich und gnadenlos“, so Franz Lohbusch. Dann habe sich bei der ersten Steigung „ein Zwicken und Zerren in der linken Wade bemerkbar“ gemacht. Und dann wird es hart.

Franz Lohbusch hat seine Erinnerungen an die folgenden Kilometer so festgehalten: „Ich weiß, dass jetzt erst der härteste und schwerste Teil der Strecke beginnt. Von Kilometer 20 nach Kilometer 30 stetig bergauf, 250 Höhenmeter sind zu bewältigen. Ich spüre nach der Bewältigung von Kilometer 30 nicht nur meine linke Wade, sonder auch rechts im Oberschenkel scheint sich eine Verkrampfung anzubahnen.

Bergab laufen ist fast genauso schwierig wie bergauf. Bei Kilometer 35 verkrampft sich mit einem Male meine gesamte Beinmuskulatur. An einer der zahlreichen Erste-Hilfe-Stationen entlang der Strecke lasse ich mich behandeln, verliere sehr viel Zeit und kann trotz der Versorgung kaum laufen. Gehend überwinde ich Kilometer 37, meine Beine fühlen sich an wie zwei Stöcke. Doch aufgeben will ich nicht, und so greife ich zum letzten Mittel. Mit mehreren Flaschen Wasser kühle ich meine enorm heißen Beine. Es geschieht ein Wunder: Ich kann wieder laufen. Plötzlich bekomme ich einen nie geglaubten Schub.“ Lohbusch setzt an und überholt, angefeuert von Zuschauern am Streckenrand, nach und nach mehrere Läufer. Er schafft es durchs Ziel. Seine Zeit - inklusive der Behandlungsdauer - lag bei fünf Stunden und 42 Minuten. Und natürlich darf Franz Lohbusch stolz sein, hat er doch eindrucksvoll seine Devise „Aufgeben? Niemals!“ realisiert.

(Report Anzeigenblatt)