Australiens schöner Westen

In den vergangenen Monaten hat die gebürtige Viersenerin Carolin Schröer über ihre Zeit im australischen Melbourne berichtet. Heute schreibt sie ein letztes Mal von ihren Erlebnissen, denn das Kapitel „Mein Melbourne“ schließt sich.

Wahnsinn! Meine Zeit in Australien ist vorbei. Innerhalb von dreieinhalb Wochen war ich zuletzt an Ost- und später an der Westküste unterwegs. Vom kalten Melbourne ging es mit nur sieben Kilo Gepäck in den Sommer, schließlich wird es nur im Süden von Australien richtig kalt.

Erstes Highlight war der dreitägige Segeltrip auf den Whitsundays Islands. Wieder angekommen am Anlegeort Airlie Beach ging die Reise weiter nach Cairns. Tropisches Klima erwartete mich und meine Reisepartnerin Judith – eine super schöne Stadt. Im Meer schwimmen war dort wegen der Krokodile leider strengstens verboten. Dafür gab es jedoch eine Lagune mit Meerblick. Der botanische Garten sah schon wie ein Regenwald aus, so tropisch war es hier.

Von Cairns sind wir nach Brisbane geflogen. Die Innenstadt ist wunderschön gelegen mit vielen kleine Parks oder Grünanlagen. Von Brisbane aus ging es noch einmal nach Sydney. Dort verbrachte ich eineinhalb Tage plus eine Übernachtung alleine, weil Judith zurück nach Melbourne musste. Als ich dann morgens im Hostel ankam, erlebte ich das pure Chaos. In meinem Zehn-Bett-Zimmer lebten die jungen Leute eher, als dass sie für ein paar Nächte dort schliefen - sie arbeiteten in Sydney als Backpacker. Wahrscheinlich war ihr langer Aufenthalt auch der Grund, warum der Boden fast keine freie Stelle von Klamotten hatte.

Über Nacht flog ich weiter nach Perth, um dort zwei andere Studenten zu treffen, die mit mir einen Road-Trip entlang der Westküste Richtung Norden machen wollten. Das Abenteuer ging auch sofort am Airport Perth los. Da wir nachts ankamen, gab es keine Chance mehr, in einem Hostel einzuchecken. Die Wertsachentasche als Kopfkissen und meine Jacke als Decke: fertig war mein Schlafplatz auf einer der Bänke am Airport.

Früh morgens ging es dann ins Hostel. Als wir dort durch die Tür gingen, stellten wir aber schnell fest, dass „Baracke“ eher zutreffen würde. In der Küche liefen Mäuse rum, und aus unseren Betten kamen die Federn raus. Wir nahmen es mit viel Humor, schließlich war es nur für eine Nacht.

Perth war ganz anders als alle anderen Großstädte zuvor. Eigentlich war nämlich nichts los. Die Innenstadt war kleiner als in Mönchengladbach und das Bussystem überaus kompliziert, so dass wir einmal ungewollt in der nächsten Stadt Fremantle gelandet sind. So verbrachten wir spontan einen Nachmittag dort und sahen beim Sonnenuntergang Delfine im Meer.

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Am nächsten Morgen ging unser Road-Trip an der West Coast los. Wir fuhren in Richtung Norden bis Coral Bay. Im Gegensatz zur East Coast war es hier überhaupt nicht so touristisch, sondern viel ruhiger. Das liegt auch daran, dass die Städte hier gerne auch mal 200 Kilometer auseinander liegen und dazwischen nur Outback ist. Aber genau das hat die Reise gerade ausgemacht.

Das absolute Highlight war die Fütterung der Delfine. In Monkey Mia kamen morgens die Delfine vom offenen Meer an den Strand, und ausgewählte Personen durften diese füttern. Wir waren glücklicherweise unter den Auserwählten. Unser Delfin war „Packu“. Er hatte mich sogar am Bein gestreift und die Haut fühlte sich einerseits glitschig und andererseits total sanft an.

Ostküste oder Westküste? Mein Favorit ist ganz klar die Westküste, weil ich das Outback sehr mag und einfach die Landschaft dort noch schöner finde. Diese ganzen Eindrücke, die ich in Australien gewonnen habe, werden mich mein Leben lang begleiten. Keine Minute habe ich meine Entscheidung für Melbourne als Uni-Standort bereut und freue mich jetzt schon, eines Tages nach Down Under zurückzukehren

(Report Anzeigenblatt)