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Casinogarten: Täter stellt sich

Casinogarten: Täter stellt sich

Nach der tödlichen Messerattacke auf ein 15-jähriges Mädchen im „Casinogarten“ in Viersen hat sich der Täter – ein 17-jähriger Bulgare – der Polizei am Dienstagmittag gestellt.

Am Montagmittag gegen 12.20 Uhr ereignete sich im Viersener Casinogarten die schreckliche Tat. Passanten hörten die verzweifelten Schreie, eilten sofort zur Hilfe. Ein 15 Jahre altes Mädchen rumänischer Herkunft, wohnhaft in Viersen, wurde von einem zunächst unbekannten Täter mit einem Messer schwer verletzt. Die durch einen Zeugen herbeigerufenen Rettungskräfte brachten die Schwerverletzte in ein Krankenhaus, wo sie wenig später ihren Verletzungen erlag. Da das Opfer keine Papiere bei sich trug, konnte die Identität des Mädchens erst am Montagabend nach intensiven polizeilichen Ermittlungen festgestellt werden.

Eine umfangreiche Fahndung, an der auch ein Hubschrauber beteiligt war, blieb erfolglos. Wenig später veröffentlichte die Polizei eine Beschreibung zum Täter. Ein zunächst festgenommener 25-Jähriger, der sich bei einer Polizeikontrolle auffällig verhalten hatte, wurde später wieder freigelassen, als sich herausstellte, dass er mit der Tat nichts zu tun hatte.

Die Ermittlungen der Mordkommission „Casinogarten“ liefen derweil weiter. Spürhunde und Beamte mit Metalldetektoren durchsuchten am Dienstag nochmals den Park nach der Tatwaffe. Immer wieder kamen Familie, Freunde und Passanten an den Tatort zurück. Sie legten Blumen nieder und zündeten Kerzen an. Viersen steht seit der verhängnisvollen Tat unter Schock. Die Polizei bittet in diesem Zusammenhang nochmals, Zeugen die bisher nicht namentlich erfasst worden sind, sich bei der Polizei zu melden.

Im Netz – vor allem in den sozialen Medien – kursierten seit der Tat viele unbestätigte Gerüchte – zum Täter, zu dessen Verbleib und zur Tat selbst. Die Polizei bittet darum, keine Spekulationen zu verbreiten.

Gestern Mittag schließlich stellte sich der mutmaßliche Täter auf einer Polizeiwache in Mönchengladbach. Es handelt sich um einen 17-jährigen Jugendlichen, der aus Bulgarien stammt und in Viersen wohnt. Er erschien mit seiner Rechtsanwältin bei der Polizei. Täter und Opfer waren miteinander bekannt. Der 17-Jährige wurde festgenommen. Die Ermittlungen zu den näheren Umständen und Hintergründen der Tat dauern an.

Viersens Bürgermeisterin Sabine Anemüller hat mit fassungslosem Entsetzen auf die Nachricht von dem schrecklichen Verbrechen an dem 15-jährigen Mädchen am Montag reagiert. Der gewaltsame Tod des eigenen Kindes sei der schlimmste Schicksalsschlag, der einen Menschen treffen könne. Sie fühle und trauere mit den Eltern und der Familie. Gleichzeitig betonte sie auch, dass im Angesicht des furchtbaren Geschehens kein Platz für Hass und pauschale Verurteilung ganzer Bevölkerungsgruppen sei.

(StadtSpiegel)