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"Alk macht hohl": Denk nach, bevor es zu spät ist!

"Alk macht hohl" : Denk nach, bevor es zu spät ist!

"Baby Colada", eine Mischung aus Ananas, Sahne und Kokosmilch, oder doch lieber "Grenadine Spritz" mit Granatapfel? Derlei eher ungewöhnliche Getränke stehen bei Viersener Schülern derzeit hoch im Trend.

"Schuld" ist das AlkoholpräventionsProjekt "Alk macht hohl", das nun zum sechsten Mal in Viersen durchgeführt wurde.

"Viele Kinder wussten gar nicht, dass Alkohol zum Beispiel auch die Bauchspeicheldrüse schädigt - und nicht nur Leber und Gehirn betroffen sind", sagt Melissa Runken. Die 18-Jährige ist Schülerin am Berufskolleg in Dülken und möchte einmal Sozialpädagogin werden. Gemeinsam mit ihren Klassenkameraden war sie in den vergangenen Wochen im "Dauereinsatz": alle achten Klassen der weiterführenden Schulen bekamen nämlich von ihr oder den anderen teilnehmenden Schülerinnen und Schülern Besuch.

Aufklärungsarbeit leisten

Warum? "Es ging uns um das Thema 'Alkohol' und wie die Jugendlichen damit umgehen", sagt die 24-jährige Jewgena Klassen, die ebenfalls an dem Projekt beteiligt war. "Bewaffnet" mit selbst angefertigen Plakaten und Präsentationen reisten fünf Teams vom Berufskolleg durch 23 Klassen im gesamten Stadtgebiet. Das Motto dabei lautete: "Denk nach, bevor es zu spät ist!" Ihr Ziel dabei: "Aufklärungsarbeit leisten - und zwar auf einer niedrigschwelligen Ebene", sagt Susanne Rosen von der Fachstelle Kinder- und Jugendschutz. "Die Kinder stellen Jugendlichen ganz andere Fragen, als wenn sie sich mit ihren Lehrern oder Eltern unterhalten."

"Viele wollten wissen, welche Erfahrungen wir mit Alkohol gemacht haben, wie sich ein Rausch anfühlt, oder warum Alkohol nicht gesetzlich verboten ist, wenn es doch so gefährlich ist", sagt Berufskolleg-Schülerin Kira Rach. Der Ansatz, das junge Erwachsene mit jüngeren Jugendlichen über den Umgang mit Alkohol reden, wird in Viersen seit sechs Jahren verfolgt.

"Der Zeitpunkt ist bewusst vor Karneval gesetzt. Dennoch verstehen wir unter dem Projekt ein Präventionsangebot für das ganze Jahr", sagt Jugendamtsleiter Paul Fülbier. Beigeordneter Dr. Paul Schrömbges ergänzt: "Ich bin stolz darauf, dass wir so etwas in Viersen haben. Aber es nimmt nicht die Eltern aus der Verantwortung, kritisch mit ihren Kindern über das Thema Alkohol zu reden."