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Die Frage nach einem Media Markt in Viersen

Die Frage nach einem Media Markt in Viersen

Die mögliche Ansiedlung von "Media-Markt" am alten "Praktiker"-Standort sorgt für teils hitzige Diskussionen. Aufgrund der Komplexität des Themas hatten sich der Ausschuss für Stadtentwicklung- und Planung und der Ausschuss für Wirtschaftsförderung des Rates der Stadt Viersen zu einer gemeinsamen Sitzung versammelt.

Paul Mackes, CDU-Vorsitzender des Stadtverbandes Viersen, machte keinen Hehl daraus, dass er es begrüßen würden, wenn der Konzern, der immer wieder betont, dass seine Kunden "doch nicht blöd sind", in der Kreisstadt ansässig würde. "Wir versuchen seit Jahren an verschiedenen Standorten einen solchen Fachmarkt zu installieren. Trotz aller Bemühungen ist es uns bislang nicht gelungen", so Mackes. Auch wenn in diesem Fall keine ad-hoc-Entscheidung getroffen werden dürfe, sei es die Pflicht des Ausschusses, die Machbarkeit der Ansiedlung an der Kanalstraße zu prüfen. "Ein solcher Markt würde die Attraktivität der Kreisstadt immens erhöhen", fügte Mackes hinzu.
Dem wollte sich Heinz Plöckes nicht bedingungslos anschließen. Zwar wünsche auch er sich einen solchen Fachmarkt, aber nicht um jeden Preis. "Die Kanalstraße liegt zu weit außerhalb. Die Wirtschaftsförderung muss sich nach einer Fläche in der Innenstadt oder zumindest in deren unmittelbarer Nähe bemühen", so der SPD-Vertreter. Dem pflichtete auch Stephan Schulze von den Grünen bei. Der Sprecher des Ortsverbandes wies ausdrücklich darauf hin, dass das aktuelle Einzelhandelskonzept eine Ansiedlung außerhalb der Innenstadt nicht zulasse. "Wir sollten noch einmal den Rathausmarkt als ernsthafte Alternative in Betracht ziehen", forderte er. Dass dieser als Standort wohl nicht in Frage komme, machte Thomas Küppers deutlich. Der Fachbereichsleiter der Wirtschaftsförderung berichtete von zähen Verhandlungen mit unterschiedlichen Marktbetreibern aus der Elektronik-Branche. Viele, zeitintensive Gespräche hätten gezeigt, dass die Betreiber den Standort aufgrund der eingeschränkten Verkehrsanbindung für ungeeignet halten.

Viersens Bürgermeister Günter Thönnessen mahnte alle Beteiligten zu mehr Objektivität und machte den Vorschlag eines unabhängigen Gutachtens, das die Umsetzung an verschiedenen Standorten unter die Lupe nehmen soll. "Wir müssen aufpassen, dass wir uns bei unserer Entscheidung nicht selbst ins Knie schießen", so das Stadtoberhaupt. Er zeigte auch Verständnis dafür, dass der vorhandene Interessent sich an der Kanalstraße ansiedeln wolle. "Dort ist die Infrastruktur ja schon vorhanden. Im Rathausmarkt kämen deutlich höhere Investitionen auf den Betreiber zu", erläuterte Thönnessen.
Am Ende der Versammlung wurde die Verwaltung einstimmig damit beauftragt, nach Alternativen zum alten "Praktiker"-Standort zu suchen. Eine schnelle Lösung ist vorerst nicht in Sicht.