: Die Geschichte Katzensteins

Der Verein für Heimatpflege präsentiert neue Erkenntnisse über ein Stück jüdischer Geschichte in Viersen. Beatrix Wolters hält dazu heute im Kino der Villa Marx einen Vortrag.

Der Arbeitskreis „Stadtfotos“ im Verein für Heimatpflege Viersen bereitet derzeit sein inzwischen zweites Buch über das Rintgen vor. Neben vielen bislang noch nicht präsentierten Fotografien und Dokumenten enthält es auch ein Kapitel über das jüdische Leben in diesem Stadtteil.

Beatrix Wolters recherchierte dafür die Geschichte des Kaufhauses Katzenstein. Ihre Spurensuche führte sie bis nach Trier, wo sie von Gerd Voremberg, dem letzten Nachfahren des jüdischen Kaufhausbesitzers, bisher Unbekanntes über das Schicksal seiner Familie erfuhr und Einblicke in private Dokumente nehmen konnte. Die Viersener Textilfirma Pongs und Zahn baute im Jahr 1903 an der Hauptstraße 137/139 eines der markantesten Wohn- und Geschäftshäuser in dieser Zeit.

„Erzeugnisse aus der Produktion“ sollten dort angeboten werden. Als Erster betrieb Carl Frohsinn das Geschäft, gefolgt im Jahr 1907 von David Katzenstein. Der jüdische Kaufmann führte das Geschäft 30 Jahre lang, bis ihn die Bedrohung durch die NS-Regierung zwang, seinen Betrieb und die Heimat aufzugeben und mit seiner Familie Deutschland zu verlassen. Die Nachfolger, die das Geschäft im Jahr 1938 übernahmen, die Familie Jost, führten das Geschäft bis zum Jahr 1970.

Am Sonntag, 2. Juni, berichtet Beatrix Wolters anhand von Dokumenten und Fotos über ihre Recherchen. Die Veranstaltung im Kino der Villa Marx, Gerberstraße 20, beginnt um 17 Uhr. Die Teilnahme ist kostenfrei.