: Ein „Camp“ fürs Klima

Am Hohen Busch in Viersen haben etwa 6.000 Klima-Aktivisten des Bündnisses „Ende Gelände“ ihre Zelte aufgeschlagen. Das „Camp“ ist Teil der Demonstrationen gegen den Braunkohle-Tagebau im Rheinland.

In der großen Feldküche schnibbeln junge Frauen und Männer Gemüse, in der riesigen Pfanne brutzelt es bereits. „Es ist wirklich eine logistische Herausforderung, für so viele Menschen zu kochen“, sagt Jana vom Bündnis „Ende Gelände“. Sie ist eine von hundert Klima-Aktivisten, die bereits seit Anfang der Woche am Hohen Busch in Viersen „campen“. „Ende Gelände“ ist eine Gemeinschaft von Menschen, die sich seit 2015 gemeinsam für Klimagerechtigkeit und den Kohleausstieg einsetzt. Und genau dafür seien sie nun auch vor Ort. Denn wie „Ende Gelände“ in einem offenen Brief an die Viersener erklärte, finde nur 20 Kilometer entfernt von Viersen die Produktion der Klimakrise statt: im Braunkohlerevier. Mit ihren Körpern möchte das Bündnis deshalb die Infrastruktur im Braunkohlerevier blockieren und dafür sorgen, dass für einige Zeit kein weiteres CO2 in die Luft geblasen werde. Dabei habe man sich auf einen gemeinsamen Aktionskonsens geeinigt. Unter anderem heiße es dort, dass es das Ziel sei, nichts zu zerstören oder zu beschädigen und das man sich ruhig verhalte.

Ruhig geht es auch im „Camp“ zu. Parolen werden hier nicht geschrien, sondern finden sich lediglich auf zahlreichen Schildern und Tüchern wieder: „Burn borders, not coal!“ (dt.: „Verbrennt Grenzen, keine Kohle!“) oder „STOPP Kohle jetzt!“ sind nur zwei von vielen Leitsprüchen der Kohle-Gegner.

Insgesamt sollen es etwa 6.000 Klimaaktivisten sein, die sich dem „Klima-Camp“ für das Fronleichnamswochenende angeschlossen haben. „Hunderte Menschen aus Spanien, aus den Niederlanden, aus Polen, aus Schweden und aus Tschechien sind extra angereist, um mit uns gegen den Braunkohle-Tagebau zu demonstrieren“, erzählt Jana. Schlafplätze gibt es etwa 3.000.

Von Viersen aus machten sich etwa 4.000 Kohle-Gegner am Freitag, 21. Juni, auf zum Braunkohle-Revier, um dort Blockade-Aktionen durchzuführen (Stand Redaktionsschluss am Freitag, 21. Juni).

Im „Camp“ soll es aber auch Workshops rund ums Klima geben. Man wolle nun einmal auch eine „bunte Zeit“ zusammen verbringen.