: Fiktives in realen Räumen

Ole Blank ist der 13. Kunstgenerator-Stipendiat. Mit dem Kunstgenerator-Stipendium erhält er ein Jahr Freiheit für die Kunst. In das Atelier in der Alten Viersener Lateinschule ist er bereits eingezogen.

Ein Jahr lang leben und arbeiten ohne finanziellen Zwang ist ein Traum. Jetzt hat er sich für Ole Blank erfüllt. Der 13. Kunstgenerator-Stipendiat bezog Ende Januar sein Atelier in der Alten Viersener Lateinschule. „Ein großes Privileg“, sagt der junge Künstler. An der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig hat Ole Blank in der Klasse von Walter Dahn, Hartmut Neumann und Natalie Czech gelernt. Sein Studium der freien Kunst beendete er im Jahr 2017 mit Diplom und Auszeichnung. 2018 bot ihm eine Bank ein Stipendium an. In dem Jahr entstand sein erster Katalog. Und jetzt also: neuer Kunstgenerator in Viersen. Das Stipendium wird gemeinsam von der NEW Viersen und der Stadt ausgelobt.

Multimedial, mit einem konzeptionellen bildhauerischen Ansatz, so sortiert Blank seine Kunst ein. In der Jury-Ausstellung punktete der 1990 in Lübeck geborene Künstler mit drei Installationen, darunter die raumfüllende Bodenarbeit „Rhetorics of walking“. Auf den ersten Blick wirkten die mit zweieinhalb Tonnen Quarzsand und Wasser geformten Pflastersteine echt. Doch unter den Füßen der Betrachter zerrinnt das akkurate Sandgebilde allmählich. „Ein Vorgang, der mit unseren verfestigten Vorstellungen von den Dingen kollidiert“, erklärt der Künstler. Die körperliche Erfahrung bei der Betrachtung seiner Werke ist ihm wichtig: „Erst dadurch lösen sich die im Kopf gespeicherten Bilder auf“, sagt Blank.

Er selbst beschreibt seine Arbeiten als „fiktive Geschichten in realen Räumen“. Für noch mehr solcher Geschichten bietet die sonnige Atelier-Etage in der Alten Lateinschule reichlich Platz. Praktisch, dass die Wohnung eine Etage höher liegt. Höhepunkt des Stipendiums ist Anfang Dezember die große Abschlussausstellung in der Städtischen Galerie im Park in Viersen, zu der auch ein Katalog erscheint.