Fit in der deutschen Sprache werden

Die beiden ersten Wochen der Sommerferien standen für 24 neu zugewanderte Schüler ganz im Zeichen des „Ferien-Intensiv-Trainings – FIT in Deutsch“. Gemeinsam mit zwei Sprach-Lernbegleitern verbesserten sie freiwillig in Theorie und Praxis ihr Sprachverständnis und die Sprachanwendung.

Das Training fand täglich in der Johannes-Kepler- Realschule in Süchteln statt. Start in den Tag war ein Frühstück, das gemeinsam vorbereitet wurde. Neben der Sprache stand hier im Vordergrund, dass Rituale und Werte weitergegeben werden. „Die Schüler sind mit Feuereifer dabei“, sagte Marie Zimmerhofer, Lehrerin an der Johannes-Kepler-Realschule. Auch sie beteiligte sich freiwillig an diesem Projekt.

Die erste Hälfte des Tages gehörte der Theorie. Mit Hilfe von kleinen Spielen und nachgestellten Situationen sollte Alltagssprache geübt werden.

Das gemeinsame Mittagessen diente dazu, Alltagsaufgaben zu üben. Deutsch in der Praxis beim Einkauf spielte dabei ebenso eine Rolle wie die Fähigkeit, Kochrezepte zu lesen und umzusetzen. Schwerpunkt der Nachmittage war das Alltagsleben mit der deutschen Sprache. Hierzu hatten die Sprachbegleiter in vielschichtiges Programm vorbereitet. Deutsch sprechende Sockenpuppen wurden gebastelt, ein Theaterstück geprobt und aufgeführt. Ausflüge führten in den Kletterwald ebenso wie in die Stadtbibliothek. Eine Stadtrallye, ein Fußballturnier oder auch eine Wasserschlacht auf dem Sportplatz der Schule haben das Gemeinschaftsgefühl gestärkt.

Am Ende der zwei Wochen stand für die Schüler ein Zertifikat. Außerdem wurden die Fortschritte und der Sprachlernstand kurz dokumentiert. Diese Angaben helfen den Schulen, die Kinder und Jugendlichen passgenau zu fördern.

Das „Ferien-Intensiv-Training – FIT in Deutsch“ ist ein Pilotprojekt. Trägerin ist die Stadt Viersen. Das Kommunale Integrationszentrum des Kreises Viersen unterstützt die Stadt durch pädagogische Beratung und sein Netzwerk. Die Sprach-Lernbegleiter werden fachlich und pädagogisch beraten. Sie sind im Schuldienst tätig haben Erfahrung mit Deutsch als Zweitsprache.

Die zweiwöchige Maßnahme kostet 7.500 Euro. 80 Prozent davon trägt das Land NRW. Das verbleibende Fünftel zahlt die Stadt als Eigenanteil. Die Förderung des Landes ist zunächst bis Ende 2022 befristet.

(StadtSpiegel)