: Hineinspaziert ins Denkmal

Historisch interessante Bauwerke in Viersen öffnen ihre Türen von 13 bis 17 Uhr am Sonntag, 8. September, zum „Tag des offenen Denkmals“. Dazu zählen Denkmäler vom Mittelalter bis zur Neuzeit.

Viersen. Zum diesjährigen Motto „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“ lädt die Untere Denkmalbehörde in Zusammenarbeit mit den Heimat- und Verschönerungsvereinen aus Viersen, Süchteln, Dülken und Boisheim zum Streifzug ein. Von 13 bis 17 Uhr öffnen sechs ausgewählte Denkmäler für freie Besichtigungen.

- Offenes Landhaus für Frauen der Heil- und Pflegeanstalt Johannistal, Johannisstraße 96a, Süchteln:

Die „Reform des Irrenwesens“ 1897 hatte Einfluss auf die Architektur. Anstaltsähnliche Bauten und Anlagen waren nicht mehr gefordert. Der „Landhausstil“ hielt Einzug ins Krankenhauswesen. Heute ist die Sicht auf Therapie, Heilung und Kosten eine völlig andere. Dem Leerstand auf dem Klinikgelände der ehemaligen „Heil- und Pflegeanstalt Johannisthal“ in Süchteln wird durch Privatisierung begegnet.

- Lemmejanshof, Brasselstraße 110, Viersen: Den Wandel vom Rauchhaus zum Wohnstallhaus mit doppelseitigem Kamin erkennen Gäste auf dem Lemmejanshof an der Brasselstraße leicht. Die Futterdeele zeigt noch die verrußte Decke, die der Rauch des offenen Feuers verursacht hat.

- Saal Eickes, Grefrather Straße 162, Süchteln: Es gibt nur noch wenige Gaststätten mit Sälen auf dem Land. Wie schlicht und trotzdem eindrucksvoll so ein Raum gewesen sein kann, zeigt der 1899 entstandene „Saal Eickes“. Bis 1978 wurde die Gaststätte im Familienbesitz weiterführt. Nun wird sie als Loft erhalten.

- Wohnhaus, Viersener Straße 13, Dülken: Franz Röhlen, Färbereibesitzer in Dülken, ließ 1910/1911 ein Haus errichten. Die schlichte Straßenfassade verrät nicht, was im Inneren wartet: Das Treppenhaus fasziniert in seiner Größe und Ausstattung. Das Genre „Wohnhaus mit Praxis“ nahm Einzug in der Architektur.

- Wohnhaus Fritz Fremerey, Hühnermarkt 16, Dülken: Fritz Fremerey hat nicht lange als Architekt mit seiner wachsenden Familie in Dülken gelebt und gearbeitet. Nur drei Bauvorhaben sind bekannt. Eines war der Umbau eines Lagers zum Wohnhaus für die Kaufmannsfamilie Clemens im Jahr 1925.

- Kratzenbau der Baumwollspinnerei Goeters, Ringstraße 7, Viersen: Ein gelungenes Beispiel für den Backsteinexpressionismus in Viersen. Er war die letzte bauliche Erweiterung dieser Traditionsproduktionsstätte der Textilindustrie 1937/38. „Kratzen“ oder „Karden“ war ein manueller Arbeitsschritt, der nun von Maschinen übernommen wurde. Im Untergeschoss verbarg sich ein komplett ausgestatteter Luftschutzkeller.

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Dem aktuellen Thema widmet sich ein Vormittagsprogramm in der Villa V. Gerda-Marie Voß lädt ein in das ehemalige Wohnhaus von Walter Kaiser an der Burgstraße 4 in Viersen. Architekt Bernhard Pfau entwarf es in den Jahren 1931/32 im Stil der Moderne. Um 11 Uhr erläutert Ellen Westerhoff, Denkmalpflegerin der Stadt Viersen, hier das Motto „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“.

Ab 11.30 Uhr erörtern Künstlerin Prof. Dr. Eva Koethen, Prof. Dr. Antje Kapust und Siegfried Reusch „Revolutionäre Ideen oder technische Fortschritte – wie führten diese Umbrüche zu neuen Kunst- oder Baustilen?“

Auch die Süchtelner Königsburg an der Hochstraße 13 öffnet am „Tag des offenen Denkmals“. Kostenlose Besichtigungen beginnen um 14, 15 und 16 Uhr.