„Ich hätte weinen können“

Ein neuer Fall von Tierquälerei in Viersen: Vergangene Woche fand Julius Schmitz eine seiner Laufenten vor seinem Gartengatter. Unbekannte hatten das Tier mit einer Angelschnur gequält.

Was ist nur los in Viersen? Nach den Fällen um vergiftete Hundeköder und zu Tode gequälten Fischen hat es dieses Mal eine Laufente erwischt.

„Es geschah am Samstag vor einer Woche. Ich kam morgens an das Gehege-Gatter meiner Enten und Hühner, und da lag die arme Ente nur noch“, berichtet Julius Schmitz. Der Viersener lebt in Hamm, sein Haus liegt direkt an der Bahnbrücke. In seinem hinteren Gartenbereich hält der Rentner nicht nur Hühner und Enten, sondern auch Gänse und rund 100 Tauben, viele davon preisgekrönt. Dass es die Tiere gut bei ihm haben, sieht man den Stallungen und Verschlägen sofort an: Sauber und ordentlich geht es hier zu - und die goldene Nadel für 50-jährige Verbandszugehörigkeit der Taubenzüchter spricht auch ihre eigene Sprache. Sie sagt aus: Julius Schmitz kümmert sich um seine Tiere. Umso trauriger war er, als er sah, wie seine Ente zugerichtet war: „Jemand hatte ihr eine Angelschnur durch den Oberkörper gezogen, wahrscheinlich mit einer Nadel. Außerdem waren die Entenfüße mit der Schnur verknotet und mit Bleikügelchen beschwert. Als ich sie da so hab liegen sehen, hätte ich fast weinen können“, so Schmitz.

Er fragt sich, wer auf die Idee kommt, ein Tier derart zu quälen. Denn von alleine kann sich die Ente ihre Verletzungen definitiv nicht zugezogen haben.

„Ich denke, jemand hat sie am Hammer Bach geschnappt und dann so zugerichtet“, mutmaßt Schmitz. Der Bach fließt nur wenige Meter hinter dem Haus der Familie Schmitz entlang - die Enten des Tierliebhabers sind jeden Tag dort. „Auf mein Kommando watscheln sie dann jeden Abend wieder zurück in ihr Gehege. Das sollten Sie mal sehen, wie gut die hören“, erklärt Schmitz, der auch die Polizei eingeschaltet hat.

(StadtSpiegel)