: Innung warnt vor „Dachhaien“

Vor Haustürgeschäften mit dubiosen Handwerkern warnt die Dachdecker-Innung Kreis Viersen. Im Kreis Viersen sind derzeit wieder sogenannte „Dachhaie“ unterwegs, die meist ältere Hausbesitzer hereinlegen.

Kreis Viersen. Obermeister der Dachdecker-Innung Uli Heurs kennt die Masche. Immer wieder komme es vor, dass unseriöse Dachdecker an der Haustür klingeln und ihre Dienste anbieten: „Wir machen da hinten gerade ein Dach und da haben wir gesehen, dass auf Ihrem Dach ein paar Ziegel locker sind. Sollen wir mal nachsehen?“ Das „Ergebnis“ falle dann häufig so aus, wie Heurs berichtet: „Das Dach ist kaputt, da ist Gefahr im Verzug. Da wir das Gerüst ohnehin hier haben, können wir das für kleines Geld direkt erledigen.“ Gleichzeitig erhält der Kunde ein handschriftliches Angebot.

Für Heurs sind die Überraschungsbesuche bei ahnungslosen Hausbesitzern ein „Riesenproblem“. Oft seien ältere oder alleinstehende Menschen betroffen, „die mit der Situation und der Art und Weise des Auftretens überfordert sind“, wie der Obermeister erklärt. Konkrete Fälle habe es in den vergangenen Wochen in verschiedenen Orten des Kreises Viersen gegeben, beispielsweise in Kempen, Schwalmtal und Viersen.

Kein seriöser Handwerksbetrieb biete ohne Aufforderung an der Haustür seine Dienste an, betont Uli Heurs. „Hier ist äußerste Vorsicht geboten. Ein Innungsfachbetrieb macht so etwas nicht“, erklärt er. Selbst wenn die angeblichen Dachdecker marktübliche Preise berechneten, sei die Ausführung häufig nicht fachgerecht. „Der Kunde kann überhaupt nicht nachvollziehen, ob und wie die Arbeiten ausgeführt werden“, sagt Heurs. Außerdem sei die Gewährleistung oft problematisch.

Wie soll ein Hausbesitzer reagieren, wenn ihm eine solche Leistung angeboten wird? „Ich würde mich freundlich für den Hinweis bedanken und anschließend einen Fachbetrieb bitten zu prüfen, ob an dem Dach wirklich etwas gemacht werden muss“, rät Heurs.