Interims-Lösung muss her

Das Konzept Primusschule ist 2014 in Dülken gestartet. Zu Beginn des neuen Schuljahres fehlten Lehrer an der Schule an der Ketteler Straße. Jetzt ist die Personalversorgung gewährleistet. Das berichteten Schulleiterin Gudrun Altemeier und Schuldezernent Paul Schrömbges jetzt in einem Gespräch.

Die Schulpflegschaft der Primusschule Viersen hatte Ende August in einem offenen Brief ihre Besorgnis an Bezirksregierung und Schulministerium kund getan. Der Schule, an der seit diesem Schuljahr auch eine Sekundarstufe I mit 75 Fünftklässlern gestartet ist, fehlten sieben Lehrer.

„Beim Start in das neue Schuljahr hatten wir krankheitsbedingt und durch Elternzeit einen Unterhang an Lehrern“, erklärt Schulleiterin Gudrun Altemeier im Gespräch. Bezirksregierung und Land haben jedoch schnell reagiert, Vertretungen eingesetzt, so dass nun wieder mit 22 Lehrkräften Vollversorgung Unterricht nach Plan geleistet werden könne. Zunächst erstmal bis Ende Januar nächsten Jahres.

Auch Schuldezernent Paul Schrömbges freut sich über diese reibungslose Entwicklung, spricht jedoch das zweite Konfliktfeld, den viel diskutierten Zweitstandort der Primusschule an. Denn es müssen für die Sekundarstufe I neue Fachräume für Naturwissenschaftlichen Unterricht her. „Ein Fachraum an der Kettelerstraße, der nicht zu Beginn des Schuljahres fertig war, befindet sich in der baulichen Fertigstellung“, weiß Schrömbges. Doch auch dann reicht für die weiteren entstehenden Sekundarstufenklassen der Platz nicht. Die Planungen, als zweiten Standort ab August 2020 die Räume der ehemaligen Overbergschule in Dülken zu nutzen, gestalten sich nun schwieriger. „Jetzt, wo die Förderschulen wieder gestärkt werden, muss der Kreis Viersen den Standort West erhalten“, sagt Schrömbges. Doch es werde gemeinsam nach einer Lösung gesucht, so dass der Kreis ein zusätzliches neues Gebäude finde. „Wir reden ja schließlich über Kinder.“ Der Schuldezernent rechnet damit, dass der Standort Overbergschule nach den geplanten Umbaumaßnahmen –Erweiterung um zwei Fachräume und eine Mensa – im Schuljahr 2020/2021 zur Verfügung stehe.

Eine Interims-Lösung müsse allerdings in den nächsten zwei Schuljahren kreiert werden. „Wir denken da an mobile Bausysteme am Standort Kettelerstraße“. Die Sicherung des Fachraumbedarfs könne am Berufskolleg sicher gestellt werden. „Doch das muss noch feingeschliffen werden“, berichtet Schrömbges.

Die Universität Bremen hat die wissenschaftliche Begleitforschung der ersten Phase des Schulversuchs Primusschule übernommen und legte kürzlich ein Zwischenresümee vor, wie weit das Konzept in der Realität umgesetzt werden kann. „Die Ergebnisse sind positiv, die Schule hat sich gut etabliert, hat einen guten Ruf und Haltekraft entwickelt“, berichtet Gudrun Altemeier.

(StadtSpiegel)