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Jugendliche verwirklichen sich im „Raum“

Jugendliche verwirklichen sich im „Raum“

Vor einem Monat war er noch das „theoretische“ Ergebnis einer Podiumsdiskussion für Jugendliche im „Großen Haus“ in Dülken. Doch jetzt ist er da: „Der Raum“.

Nicht nur theoretisch, sondern ganz wirklich. Die Schlüssel wurden feierlich übergeben und mit jeder frisch geöffneten Dose Sprühfarbe, die die zehn Jugendlichen in die Hand nahmen, wurde es noch ein bisschen schöner. Das leer stehende Ladenlokal an der Lange Straße in Dülken, jetzt „Der Raum“ genannt. Das neue Freizeitdomizil soll Jugendlichen nicht nur „Raum“ bieten für kreatives Schaffen, sondern hoffentlich auch möglichst viele Gleichgesinnte anziehen. „Tatsächlich sind schon einige Projekte in der konkreteren Planung“, berichtet „Raum-Häuptling“ Hannah Nelsen stolz. Es soll nicht nur Workshops zu Themen wie Backen, Handlettering, Seifenherstellung und Linoldruck geben, sondern auch Podiumsdiskussionen mit Menschen aus der Wirtschaft stattfinden. Und wen das alles noch nicht reizt, der freut sich vielleicht über die ein oder andere Jam-Session.

Über 20 Jugendliche nehmen bereits am Projekt teil und freuen sich über weiteren Zuwachs. „Kommt einfach mal rein, malt was an die Wand und bringt Eure Ideen ein!“, sagt Hannah. Doch die „Raum-Gang“ hat auch noch andere Wünsche auf ihrem Weihnachtszettel: „Jeder, der noch ausrangierte Zimmerpflanzen, altes Geschirr, ein altes Sofa, oder nicht mehr verwendete Kissen, Decken, Lampen, und anderes übrig hat, würde uns eine Riesenfreude machen. Cool wäre ein Klavier, aber auch ein Waffeleisen, oder sogar ein ausrangierter Beamer.“ Wer sich angesprochen fühlt, kann sich jederzeit per E-Mail unter der-raum@gmx.com, via Instagram „der_raum__“, oder unter 0176/ 50318377“ melden.

Bürgermeisterin Sabine Anemüller und Dülkens Ortsbürgermeisterin Simone Gartz zeigten sich am Samstag so begeistert von der Ernsthaftigkeit, mit der die Jugendlichen ihr Projekt vorantreiben, dass sie ihnen spontan anboten, alle zwei oder drei Monate eine Art „Jugendsprechstunde“ im Raum stattfinden zu lassen. Nicht ganz uneigennützig, so Sabine Anemüller, denn die Jugend sei nach wie vor schwer zu erreichen für die Stadt. „Da bietet ein solches Projekt den direkten Weg, mit den jungen Leuten in Kontakt zu treten.“ Die Resonanz der Jugendlichen war groß und schnell stand das Fazit des Tages, dass „der Raum“ nicht nur ein absolut tolles Projekt für die Jugend ist, sondern auch für die Stadt Dülken. Denn der tut die liebevoll beschriftete Glasfassade des alten Ladenlokals und die alternative Nutzung von leeren Ladenlokalen auch gut. Bleibt zu hoffen, dass „der Raum“ aber nicht nur kurzfristig ein bisschen Großstadtflair durch die Lange Straße wehen lässt, sondern als Leuchtturmprojekt auch Mut und Lust auf

mehr dergleichen macht.

(StadtSpiegel)