Kellnern, grillen, helfen

Kirchengemeinden, die das Gemeindefest planen, Sportvereine, die bei einer Laufveranstaltung Hilfe bei der Verpflegungsausgabe brauchen oder der Gesangsverein, der einen Sektausschank plant: Sie alle sind potenzielle Kunden der ehrenamtlichen Mitarbeiter von „Catering+“.

Das Projekt geht nun neu an den Start.

Jan Keysers liegt das Kellnern im Blut: „Meine Großeltern hatten ein Hotel in Kempen, da habe ich als kleines Kind schon immer mit angepackt.“ Jan ist einer von acht ehrenamtlichen Mitarbeitern des Projekts „Catering+“, das gemeinsam von der Freiwilligen-Zentrale und der Lebenshilfe Viersen ins Leben gerufen wurde. Bei „Catering+“ handelt es sich um ein Angebot von geistig und körperlich behindertet jungen Menschen, das sich an nicht-profitorientierte, gemeinnützige Vereine in Viersen richtet. „Solchen Vereinen bieten wir an, auf deren Festen zu kellnern, zu grillen, zu helfen - also dort mit anzupacken, wo man helfende Hände gebrauchen kann“, sagt Projekt-Koordinator Uwe Peters von der Freiwilligen-Zentrale. Mit einer Vorlaufzeit von rund vier bis sechs Wochen können sich Sportvereine, Kirchengemeinden oder Seniorenheime an das Team von „Catering+“ wenden.

„Wir brauchen diesen Vorlauf, um unsere Termine zu koordinieren“, sagt Frank Zillessen von der Lebenshilfe. Ebenfalls von der Lebenshilfe sind Melanie Tomsyck und Ariane Schmidt, die das Team von „Catering+“ als Leiterinnen begleiten. „Zum Beispiel kommen wir dann ins Spiel, wenn es darum geht, Konfliktsituationen zu handlen oder wenn jemand Hilfe beim Ausrechnen des Wechselgelds benötigt“, sagt Melanie Tomsyck, die derzeit im Rahmen ihres Studiums zur Sozialpädagogin ihr Praktikum bei der Lebenshilfe durchläuft.

Das Projekt „Catering+“ indes ist nicht neu. Gegründet hatte sich das Team bereits vor vier Jahren. Damals wurde es finanziell von der Aktion Mensch gefördert. „2012/ 2013 lief diese finanzielle Unterstützung aus und wir konnten das Angebot nicht weitertragen“, sagt Uwe Peters. Er ist froh, mit der Lebenshilfe eine Partnerin gefunden zu haben, die mit den beiden Teamleiterinnen „Manpower“ in das Projekt bringt. „Wir haben uns aber dennoch dazu entschlossen, dieses Mal pro Einsatz eine Aufwandsentschädigung von 50 Euro für die gesamte Truppe zu verlangen. Dieses Geld sollte der Einsatz den Vereinen dann schon Wert sein“, so Peters. Er ergänzt: „Hintergrund des Angebots ist der Inklusionsgedanke. Die Menschen, die hier mitmachen, wollen der Gesellschaft etwas zurückgeben.“

(StadtSpiegel)