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Klönen im Café Vergissmeinnicht

Klönen im Café Vergissmeinnicht

Seit zwei Jahren gibt es das Café Vergissmeinnicht im Rahser-Treff. Bei Kaffee und Kuchen können Menschen mit Demenz und deren Angehörige miteinander ins Gespräch kommen und sich gegenseitig mit Rat und Tat unterstützen.

Im Rahser-Treff ist das Problem nur zu gut bekannt: Angehörige, die einen dementen Menschen zu Hause betreuen, fühlen sich oft einsam und isoliert. Sie meiden andere Menschen, gehen ungern in Restaurants oder Cafés. Die peinlich berührten Blicke Außenstehender, wenn sich der erkrankte Partner in der Öffentlichkeit „seltsam“ benimmt, die Hemmschwelle zuzugeben, dass der Ehemann oder die Ehefrau dement ist, „das ist für Betroffene eine sehr schwierige Situation“, weiß Wolfgang Esser, Vorsitzender des Vereins Gemeinsam.

Deshalb wurde vor zwei Jahren das Café Vergissmeinnicht ins Leben gerufen. Einmal im Monat - immer am ersten Donnerstag im Monat - treffen sich Menschen mit Demenz und deren Angehörige in ungezwungener Atmosphäre, knüpfen Kontakte zu anderen Betroffenen, tauschen sich aus oder genießen einfach nur mal in aller Ruhe eine Tasse Kaffee. „Und hier guckt niemand schief, wenn mal etwas daneben geht“, betont Ellen Kaspers vom Rahser-Treff, die die Gesprächsrunde begleitet. Mittlerweile kommen regelmäßig acht bis zwölf Personen ins Café Vergissmeinnicht. Fachlich betreut wird die Gesprächsrunde vom gerontopsychiatrischen Zentrum der LVR-Klinik Viersen; Veronika Grziwa und Helmut Woerner stehen für Fragen und eine individuelle Beratung zur Verfügung.

In der zweiten Jahreshälfte bietet das Café Vergissmeinnicht eine Themenreihe rund um die Demenzerkrankung an. „Die Veranstaltungen haben wir auf Wunsch der Angehörigen gemeinsam mit dem LVR zusammengestellt“, berichtet Esser. Am 1. September geht es um „Nonverbale Kommunikation und Wahrnehmung bei Demenz“, am 6. Oktober um „Bewegung und Körperwahrnehmung bei Demenz“ und am 3. November um „Selbstpflege: Was tut mir gut?“. Am 1. Dezember steht eine Weihnachtsfeier auf dem Programm, schließlich soll ja auch die Geselligkeit nicht zu kurz kommen.

Darüber hinaus stehen Betroffenen und ihren Angehörigen alle Veranstaltungen des Rahser-Treffs offen - „sie können am sozialen Netzwerk des Vereins Gemeinsam teilnehmen, ohne Ängste oder das Gefühl der Ausgrenzung zu haben“, sagt Wolfang Esser.

(Report Anzeigenblatt)