Kobolde der Nacht entdecken

Sie sind lautlos, gleiten schnell durch die Lüfte und werden in der Dunkelheit aktiv - gemeint sind die Fledermäuse. Viele haben sie vielleicht schon schemenhaft in der Dämmerung flattern gesehen. Wer mehr über die Jäger der Nacht wissen möchte, ist bei der ersten Viersener Bat-Night am Freitag, 31. August richtig.

Schon immer üben Fledermäuse eine besondere Faszination auf den Menschen aus. Mal ganz davon abgesehen, dass sich Mythen über kleine Blutsauger, den Vampirglauben und natürlich Graf Dracula ranken, sind die Säugetiere schon etwas Besonderes. Sie schlafen mit dem Kopf nach unten, können schwarz-weiß sehen, sehen mit ihren Ohren per Ultraschall-Ortung und fliegen mit den Händen (Flughaut) und mehr als 800 Herzschlägen pro Minute durch die Nacht.

25 Fledermausarten kommen noch in Deutschland vor, doch viele stehen auf der Roten Liste. „Viele heimische Fledermausarten sind akut bedroht. Deshalb brauchen die kleinen Nachtschwärmer jetzt unbedingt unseren Schutz“, erklärt Sebastian Kolberg (NABU-Referent für Fledermausschutz).

Tagsüber sieht man die interessanten Säugetiere kaum, so dass zur ersten Viersener Bat-Night am Freitag, 31. August, auch erst zur Dämmerung von 20 bis 22 Uhr eingeladen wird. Interessierte treffen sich an der Bachstraße/ Ecke Greefsallee mit Manuela und Rolf Menn von der Fledermaus-Ambulanz Viersen. Die beiden Experten wissen wo die nächtlichen Flugakrobaten in Viersen zu finden sind, kennen ihre Laute und haben noch jede Menge weitere erstaunliche Fakten über die heimischen Fledermäuse in petto.

Bei Familien Menn dreht sich alles um die „Schönen der Nacht“. In einem eigens eingerichteten Zimmer finden verletzte, junge oder geschwächte Fledermäuse die Hilfe, die nötig ist, und ein Dach über den Füßen. Ohne ihre Hilfe können auch so manche Fledermausbabies nicht überleben, die Jungtieraufzucht ist das Spezialgebiet von Manuela Menn. Ehrenamtlich kümmert sich die Geologin um die geschützten Tiere. „Tierfreunde bringen uns die verletzten Tiere und wir päppeln sie wieder auf und entlassen sie gesund wieder in die Freiheit“, berichtet sie. Zurzeit hat die Fledermaus-Ambulanz rund 30 Gäste.

Mit der ersten Viersener Bat-Night sowie weiteren Vorträgen und Besuchen in Schulen möchten die Fledermaus-Experten für das Thema sensibilisieren. Der Eintritt am 31. August ist frei. Bei Dauerregen fällt die Veranstaltung aus. Und keine Sorge, die Fledermäuse trinken nicht unser Blut und sind auch nicht angriffslustig, so lange sie nicht bedroht werden.

(StadtSpiegel)