„Meet and Eat“ mit Bischof

Als eine von acht Stationen im Raum Mönchengladbach/Krefeld/Viersen traf sich der Aachener Bischof Dr. Helmut Dieser zum Austausch mit rund 130 Bürgern zum Essen und angeregtem Gespräch in der Viersener Generatorenhalle.

Die Tischreihen in der Generatorenhalle sind gut gefüllt, lebhaftes Stimmengewirr erfüllt den Raum, die Gesichter von Menschen aller Altersgruppen sehen zufrieden aus. Die Veranstaltungsreihe nennt sich „Heute bei Dir“-Tour, in deren Rahmen der Bischof Menschen zum gemeinsamen Essen und Reden einlädt.

 Bischof Dr. Helmut Dieser im Gespräch mit Bürgern beim „Meet and Eat“ in der Generatorenhalle.
Bischof Dr. Helmut Dieser im Gespräch mit Bürgern beim „Meet and Eat“ in der Generatorenhalle. Foto: Christiane Samuel

„Dies ist Teil des Gesprächs- und Veränderungsprozesses für das Bistum Aachen, den Bischof Dr. Helmut Dieser in seiner Silvesterpredigt initiiert hat. Unter dem Motto ’Wir müssen reden’ will er von möglichst vielen Menschen hören, wie sich Kirche verändern muss, um für die Menschen attraktiv zu sein und dafür müssen wir zu den Menschen gehen“, erläutert Stefan Wieland, Pressesprecher des Bistums Aachen.

Eine Band spielt immer wieder Musik an – für den Bischof das Zeichen, den Platz zu wechseln, denn er geht von Tisch zu Tisch. „Wir sind immer direkt drin in den Themen“, sagt er lächelnd. Und er fügt hinzu: „Ich spüre deutlich, den Menschen liegt an der Kirche und wie sie sich erneuert!“ Die Veranstaltungen werden, genauso wie die sogenannte „Küchentischtour“, bei der der Bischof sich von Menschen in ihr Zuhause zum Essen einladen lässt, frei ausgeschrieben. Anmelden kann sich jeder, der Interesse hat, auf der Website.

„Ich habe das Ganze auf Facebook entdeckt und fand die Idee gleich klasse“, sagt Ole Wiggers (29) aus Helenabrunn. Gemeinsam mit seinen Nachbarn Rainer Gitmans (71) und Angelika (70) und Peter Röllen (71) ist er nun heute bei „Meet & Eat“ zu Gast. „Ich war einfach neugierig, so etwas gab es ja bisher noch nie“, sagt Angelika Röllen. Ihr Mann möchte auf diese Weise den Bischof kennenlernen. Rainer Gitmans ist interessiert, wie genau der Bischof den angekündigten Veränderungsprozess gestalten wird.

Alle vier sind begeistert, als sie mit Dr. Helmut Dieser gesprochen haben. „Das Gespräch war sehr positiv und offen“, sind sie sich einig. Denn die Strukturen müssten sich nun mal ändern, wenn wieder mehr Menschen sich an die Kirche binden sollten, sagen sie. „Für mich ist das Kirche zum Anfassen, der Bischof hat sich wirklich offen auch für kritische Themen gezeigt – das ist gerade für uns jüngere Menschen etwas Besonderes“, ergänzt Ole Wiggers noch und bestätigt, dass auch das Essen sehr lecker gewesen sei.

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Das finden auch Anneliese Schüren (70) und Tochter Sandra (47). Übers Internet haben sie sich hier angemeldet. Jochen Klarhöfer (45) ist erst kürzlich zur katholischen Kirche konvertiert und hatte bereits zu diesem Anlass eine persönliche Einladung des Bischofs erhalten. „Schon da war ich sehr positiv überrascht – zwar ist die Zeit hier etwas kurz bemessen, trotzdem kann man die Dinge, die auf der Seele brennen, einfach mal sagen“, meint er. Pascal Vennedey (22) und Marco Materlik (16) sind extra aus Schiefbahn angereist, beide sind dort in der Messdienerarbeit aktiv. Sie warten noch auf ihr Gespräch mit dem Bischof und sind „ein bisschen aufgeregt“. „Wir finden es echt toll, dass wir die Möglichkeit bekommen, mit dem Bischof zu reden“, sagt Materlik. Und Vennedey erklärt noch, wie gut er es findet, hier Menschen aller Altersgruppen treffen zu können – gerade für jüngere Menschen sei es wichtig, dass auf diese Weise auch mal Hierarchien aufgebrochen würden. Dann erklingen wieder leichte Saxophonklänge und der Bischof wechselt erneut seinen Platz.

(StadtSpiegel)